PresseKat - Landminenmonitor 2015: Für eine Welt ohne Minen bleibt viel zu tun

Landminenmonitor 2015: Für eine Welt ohne Minen bleibt viel zu tun

ID: 1292022

(ots) - Am 26. November veröffentlicht die internationale
Landminenkampagne den jährlichen Bericht über die weltweiten Probleme
durch Landminen und über die Umsetzung des Minenverbots. Handicap
International als Gründungsmitglied der Kampagne erinnert aus diesem
Anlass an das Versprechen bei der Überprüfungskonferenz des
Verbotsvertrags im Juni 2014, die Welt bis 2025 von Minen zu
befreien. Der aktuelle "Landmine Monitor" zeigt jedoch, dass die Zahl
der durch Minen verletzten oder getöteten Menschen wieder steigt. Die
Vertragsstaaten sollten ihre Anstrengungen deshalb deutlich erhöhen,
um diese Bedrohung aus der Welt zu schaffen.

"Unsere Hoffnungen waren groß, als sich die Unterzeichnerstaaten
des Minenverbotsvertrags im letzten Jahr in der mosambikanischen
Hauptstadt Maputo dazu verpflichteten, die Welt bis 2025 von Minen zu
befreien", erinnert sich Eva Maria Fischer, Kampagnensprecherin von
Handicap International Deutschland. "Sie haben zehn Jahre Zeit, um
Entminungsprogramme abzuschließen, Bestände zu zerstören und die
langfristige Unterstützung der Überlebenden zu gewährleisten. Wir
rufen insbesondere Unterzeichnerstaaten, deren Gebiete kontaminiert
sind, dazu auf, in ihren Bemühungen nicht nachzulassen. Dazu braucht
es aber auch den erhöhten Einsatz der Geldgeber, damit die
Finanzierung von Räumungsarbeiten wieder neuen Schwung bekommt."

Dass die Räumung in etlichen verminten Ländern nur langsam
vorwärts kommt, lässt Zweifel aufkommen am politischen Willen, das
große Ziel wirklich zu erreichen. 27 von 33 Unterzeichnerstaaten mit
verseuchten Gebieten wurden bereits Aufschübe bezüglich der Fristen
zur Minenräumung gewährt. Das Beispiel Mosambiks, das sich am 17.
September 2015 offiziell für minenfrei erklärt hat, zeigt, dass der
Kampf gegen Minen auch in einem armen Land gewonnen werden kann.




Handicap International spielte in hier eine wesentliche Rolle, indem
die Organisation zwischen 1998 und 2015 16 Millionen Quadratmeter
Land entminte.

Mehr als 3.600 Opfer im Jahr 2014

Laut Landmine Monitor 2015 wurden im letzten Jahr 3.678 Menschen
durch Minen oder explosive Überreste getötet oder verletzt. Dies
bedeutet wieder einen Anstieg um 12 Prozent, nachdem die Zahl der
Opfer im Vorjahr einen Tiefststand erreicht hatte. Da viele Unfälle
nicht registriert werden, besonders in aktuellen Kriegsgebieten, ist
die wirkliche Zahl jedoch vermutlich noch deutlich höher. In 11
Staaten wurde der Einsatz von Minen und Sprengfallen beobachtet - in
Afghanistan, dem Irak, dem Jemen, Kolumbien, Libyen, Myanmar,
Nordkorea, Pakistan, Syrien, Tunesien und der Ukraine - doch nur in
Myanmar, Nordkorea und Syrien durch staatliche Truppen. Der Monitor
berichtet auch über vermehrte Einsätze von "improvised explosive
devices", also Sprengfallen, durch nichtstaatliche bewaffnete
Gruppen.

Rund um den Globus sind 57 Staaten und vier Gebiete weiterhin
durch Minen verseucht. In 43 Ländern führt Handicap International
Minenräumaktionen und Risikoaufklärung durch, betreut Opfer oder
organisiert Kampagnen, darunter in Syrien, im Irak und in der
Ukraine.

Den Landmine-Monitor, seine wichtigsten Erkenntnisse und
Hintergrundfakten finden Sie hier: http://bit.ly/1QIOQLW



Information:
Dr. Eva Maria Fischer, Leiterin Kampagnen- und Öffentlichkeitsarbeit,
0176/99 28 41 35, www.handicap-international.de, www.landmine.de


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Datum: 26.11.2015 - 10:58 Uhr
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