(ots) - NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne)
warnt vor einem massiven Verlust von Ausbildungsplätzen in der
Pflege. Die von der großen Koalition in Berlin geplante
Zusammenlegung der bisher getrennten Pflege-Ausbildungsgänge könnte
viele Arbeitgeber überfordern, weil Azubis deutlich weniger Zeit in
ihrem Stammbetrieb verbringen würden, fürchtet Steffens. "Die
Bundesregierung setzt die gute pflegerische Versorgung in unserem
Land aufs Spiel", sagte sie dem "Kölner Stadt-Anzeiger"
(Samstagsausgabe).
CDU und SPD im Bund wollen die drei Ausbildungen zur Altenpflege,
Krankenpflege und Kinderkrankenpflege zu einem einheitlichen
Ausbildungsgang verschmelzen. So sollen die Fachkenntnisse in allen
drei Pflegeberufen verbessert werden.
Mit ihrer Generalisten-Ausbildung könnten Familienministerin
Manuela Schwesig (SPD) und Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU)
vor allem kleinere Betriebe und Pflegeinrichtungen abschrecken,
fürchtet dagegen die grüne Landesministerin. Für diese würden Aufwand
und Nutzen einer Ausbildung bald womöglich nicht mehr "in einem
gesunden Verhältnis stehen", fürchtet Steffens. "Ein Azubi, der
künftig in drei Fachbereichen ausgebildet wird, ist deutlich weniger
in seinem Ausbildungsbetrieb, da die Praxisausbildung auf mehrere
Stationen verteilt wird", sagte Steffens dem "Kölner Stadt-Anzeiger".
In der Folge könnte das Angebot an Lehrstellen deutlich
zurückgehen, fürchtet sie. "Das wäre ein Super-Gau für die
pflegerische Versorgung in NRW." Steffens kritisiert zudem, dass
Azubis demnächst vollausgebildete Fachkräfte ersetzen sollen: "In den
Pflegeheimen, wo schon heute Personalmangel herrscht, soll künftig
für jeweils fünf Auszubildende eine halbe Personalstelle entfallen."
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