Die Wirtschafts- und Finanzkrise macht es möglich: Während die Familie als favorisierte gesellschaftliche Lebensform bröckelt, erfreut sie sich in der Wirtschaft größter Beliebtheit. Im Klartext: Familienunternehmen sind als Arbeitgeber so attraktiv wie nie zuvor. 46 Prozent der Bundesbürger würden gerne bei einem familiengeführten Unternehmen arbeiten, wenn sie die Wahl hätten.
(firmenpresse) - Düsseldorf, 22. Oktober 2009 - Die Wirtschafts- und Finanzkrise macht es möglich: Während die Familie als favorisierte gesellschaftliche Lebensform bröckelt, erfreut sie sich in der Wirtschaft größter Beliebtheit. Im Klartext: Familienunternehmen sind als Arbeitgeber so attraktiv wie nie zuvor. 46 Prozent der Bundesbürger würden gerne bei einem familiengeführten Unternehmen arbeiten, wenn sie die Wahl hätten. Dies geht aus einer Umfrage der Nürnberger Unternehmensberatung Weissman & Cie http://www.weissman.de hervor, über die die Financial Times Deutschland (FTD) http://www.ftd.de berichtete. Eine Stelle bei einem börsennotierten Konzern halten der Umfrage zufolge nur noch 20 Prozent der Befragten für attraktiv. Grundsätzlich stellen deutsche Unternehmer für 66 Prozent der Bundesbürger „eine eher positive Figur" dar. Fast zwei Drittel der 1.000 befragten Bundesbürger sind der Umfrage zufolge überzeugt, dass die Mitarbeiterzufriedenheit in mittelständischen Unternehmen höher als in anderen Unternehmen ist.
„Längst sind die Zeiten vorbei, als Familienunternehmen als mittelmäßig, tradiert und provinziell bezeichnet wurden. Die konsequente Pflege ihrer Wertekultur hat sich vor allem in der Wirtschaftskrise bewährt. Ihr Geld verdienen sie mit Produkten in Marktnischen, haben meist ein Standbein in der Region, aber ein Spielbein in der Welt“, bestätigt Stefan Heidbreder, Geschäftsführer der Stiftung Familienunternehmen http://www.familienunternehmen.de, die gemeinsam mit dem Entrepreneurs-Club http://www.entrepreneursclub.eu am 13. November 2009 in den Räumen der Industrie- und Handelskammer in Ulm den 5. Karrieretag Familienunternehmen durchführt. Familienunternehmen haben nach Ansicht von Experten derzeit beste Chancen, Top-Mitarbeiter zu finden und zu binden, glaubt auch Udo Nadolski, Geschäftsführer des auf Technical Recruitment und Outsourcing Services spezialisierten Beratungshauses Harvey Nash http://www.harveynash.de in Düsseldorf: „Gut ausgebildete Young Professionals haben in mittelständischen Familienbetrieben viel eher die Möglichkeit, Karriere zu machen, selbst Entscheidungen zu treffen und eigenverantwortlich zu handeln als im Konzern.“ Wenn die kapitalmarktorientierten Firmen ihre Neueinstellungen angesichts der ungewissen Wirtschaftsentwicklung zurückfahren, so Nadolski, „steigen die Chancen für Nachwuchskräfte bei Familienbetrieben.“
„Wissenschaftler, Analysten, Aktionäre oder Journalisten widmen oft ihre ganze Aufmerksamkeit den Konzernen, während sie für die Mittelständler bisweilen nur ein Schulterzucken übrig haben“, bestätigt auch Mario Ohoven, Präsident des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW) http://www.bvmw.de. „Dabei wachsen sie oft schneller als manch börsennotiertes Unternehmen und gehören mit innovativen Dienstleistungen zu den Weltmarktführern in ihrem Segment“, so Ohoven, der aktuell auch weitere Entlastungen für den Mittelstand verlangt. In der Phoenix-Sendung „Unter den Linden“ http://www.phoenix.de/267791.htm forderte er: „Die Erbschaftssteuer muss völlig abgeschafft werden." Alleine deren Beitreibung verursache „riesige Kosten". Zudem sei noch nicht einmal klar, ob sie zweieinhalb oder vier Milliarden Euro einbringe. Momentan gebe es 350.000 Betriebe pro Jahr, die keinen Nachfolger hätten. „Wenn die ein oder zwei Prozent Erbschaftssteuer bezahlen würden, dann ginge das. Aber ein Teil der Mittelständler zahlt 20 und 30 Prozent Erbschaftssteuer. Im gleichen Augenblick, wo die Erben erben, müssen sie ihren Betrieb verkaufen. Damit vernichtet eine Erbschaftssteuer Arbeitsplätze", so der Mittelstandspräsident.