WAZ: Die Stärken der Region nutzen
- Kommentar von Christopher Onkelbach zu Absolventen
(ots) - Das Ruhrgebiet ist eine "Herausforderer-Region",
verlautet selbstbewusst aus den Hochschulen. Das klingt nach
Aufholjagd und Optimismus. Doch zur Wahrheit gehört ja auch: Wer
aufholen muss, ist zunächst einmal im Rückstand. Man kann anmerken:
Was kann das Ruhrgebiet dafür, dass es aus Kohle und Stahl geboren
wurde?
Da hatten andere eine leichtere Kinderstube. Die ersten
Universitäten wurden hier in den 60er-Jahren erbaut. Vorher gab es
aus akademischer Sicht: beinahe nichts. Die Herausforderungen sind
groß: zu wenige Professoren für zu viele Studenten; geringe
Finanzausstattung der Hochschulen; vergleichsweise wenige
Forschungsinstitute; viele Abwanderungen.
Auf der anderen Seite ist das Potenzial der Region gewaltig. Mit
250.000 Studierenden ist sie mittlerweile die größte Hochschulregion
Deutschlands - was innerhalb und außerhalb kaum bemerkt zu werden
scheint. Mit dem Wissenschaftsbereich ist ein großer Arbeitgeber und
Wirtschaftsfaktor entstanden und zudem ein interessanter
Unternehmensstandort.
Einen Fachkräftemangel wird es wegen der hohen Zahl an Absolventen
hier nicht geben. Es wird Zeit, die Stärken mehr ins Licht zu stellen
und zu nutzen.
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Westdeutsche Allgemeine Zeitung
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Datum: 02.12.2015 - 18:43 Uhr
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