(ots) - Parlament und Regierung haben schnelle
Handlungsfähigkeit bewiesen und in Rekordzeit sowie unter Umgehung
langwieriger Parteitagsdebatten den Syrieneinsatz der Bundeswehr
beschlossen. Darauf sind die Koalitionäre stolz - die Opposition
geißelt genau diese Hast.
Für beide Sichtweisen gibt es gute Argumente. Zum einen kann die
Welt nicht länger dem Treiben der IS-Terroristen mehr oder weniger
tatenlos zusehen. Vor allem Deutschland ist betroffen, wenn
Abertausende Menschen aus einem Land fliehen, in dem sie lediglich
die Wahl zwischen Pest und Cholera haben, zwischen dem Diktator Assad
und mörderischen Islamisten, und bei uns Zuflucht suchen.
Zum anderen aber begibt sich Deutschland mit zunächst sechs
Tornados, einer Fregatte und bis zu 1200 Soldaten in eine
militärische Auseinandersetzung, deren Verlauf oder gar Ende nicht
abzusehen ist. Daran ändert auch die Begrenzung des Mandates bis Ende
2016 nichts. Die Weisheit, dass man schnell in einen Krieg hinein-,
aber nur schwer wieder herauskommt, gilt zwar immer.
Der noch weitaus schwierigere Part des Unternehmens ist allerdings
die politische Stabilisierung nicht nur Syriens, sondern der gesamten
Region. Die internationale Syrienkonferenz hat zwar einen
entsprechenden Fahrplan beschlossen. Zugleich aber die nicht ganz
unwesentliche Frage ausgeklammert, was aus dem bisherigen Machthaber
Assad werden soll, der nach wie vor von Russland gestützt wird. Noch
unklarer ist, wer ihn denn eigentlich ersetzen soll.
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