(ots) - Amerikanische Politiker riskieren für das Recht
eine Waffe zu tragen die nationale Sicherheit. Der Waffenkult in den
USA nimmt zunehmend absurde Züge an. Während der Terror-Verdacht
gegen das Täter-Duo von San Bernardino noch nicht eindeutig erwiesen
ist, lässt sich eines schon mit Gewissheit sagen: Das Killer-Pärchen
hatte nicht die geringsten Probleme, sich bis an die Zähne zu
bewaffnen. Selbst wenn die beiden auf einer Flugverbots-Liste von
Personen unter Terrorverdacht geführt worden wären, hätten sie
niemand daran hindern können. Die mächtige Waffenlobby NRA und deren
Helfershelfer im Kongress boten auch nach San Bernardino wieder nicht
mehr als Gebete an. Die republikanische Mehrheit im Senat blockierte
ein Gesetz, das den Abgleich mit der "No-Fly"-Liste beim Waffenkauf
vorgeschrieben hätte. Doch warum sollte es diesmal anders sein als
nach den anderen 355 Schießereien mit mehr als vier Toten in diesem
Jahr. Alltag in einer waffenbesessenen Nation, in der jährlich 30 000
Menschen durch Schusswaffen ums Leben kommen. Weder das Massaker an
den Grundschülern in Newton noch das Abschlachten von
Kirchenbesuchern in Charleston haben die Verteidiger des Waffenkults
zu bescheidenen Gesetzesänderungen erweichen können. Für viele
Amerikaner verkörpern Schusswaffen das aus Metall geschlagene
Abwehrrecht der Bürger gegen den Anspruch des Staates. Die Ak-47 als
Freiheitssymbol macht genauso viel Sinn wie der hochmotorisierte
Porsche auf der vollgestopften Autobahn. Zu glauben, die 300
Millionen Waffen in den USA ließen sich aus dem Verkehr ziehen,
entspringt reinem Wunschdenken. Möglich sein sollte es dagegen, den
Zugang zu regeln. Nur so lässt sich verhindern, dass sich mental
Kranke, Rassisten und nun auch Terroristen nur allzu leicht bewaffnen
können. Alles andere wäre - wie die New York Times auf ihrer
Titelseite so treffend kommentiert - "eine nationale Schande".
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