(ots) - Auf keinem anderen Kontinent sind so viele Menschen
auf der Flucht wie in Afrika. Krieg, Korruption, Hunger und Dürre:
Die Fluchtursachen sind unterschiedlich. Südlich der Sahara haben die
Krisen in Ländern wie Nigeria, Ghana, Somalia oder Eritrea etwa 15
Millionen Menschen aus ihrer Heimat vertrieben. Hunderttausende
nehmen jedes Jahr den riskanten Weg über das Mittelmeer oder über die
Balkanroute, um nach Europa zu gelangen. Doch die viel größeren
Flüchtlingsströme gibt es innerhalb Afrikas. Die
ARD-Korrespondentinnen Sabine Bohland und Shafagh Laghai aus dem
Studio Nairobi waren unterwegs in Mali, Nigeria, in Ghana, Kenia und
Eritrea.
Gao in Mali, ein Knotenpunt für Flüchtlinge Richtung Europa. In
Yola, Nigeria, treffen Bohland und Laghai Menschen auf der Flucht vor
Boko Haram. In Ghana begegneten sie Menschen, die vor den sich
verändernden klimatischen Bedingungen fliehen. In Kenia haben sich
manche bewusst dafür entschieden, in ihrer Heimat zu bleiben, während
andere wieder in ihre Heimat nach Somalia zurückkehren. Sabine
Bohland und Shafagh Laghai berichten auch aus Eritrea, dem Land mit
den meisten Flüchtlingen.
Aus Nigeria fliehen mehr als zwei Millionen Menschen vor der
Terrormiliz Boko Haram ins benachbarte Kamerun. Teile Somalias werden
von der islamistischen Al-Shabaab-Miliz beherrscht. Knapp eine
Million Menschen sind geflohen. Der Norden Malis wird seit Jahren von
Kämpfen zwischen Islamisten, kriminellen Banden und Regierungstruppen
erschüttert. Vor allem junge Männer schließen sich den
Dschihadisten-Gruppen an. Viele Malier suchen aber wegen der
Konflikte im eigenen Land und wegen der wirtschaftlichen Misere ihr
Glück im Ausland, auch in Europa. Wer erfolglos zurückkehrt, gilt zu
Hause als Versager.
Reportage von Sabine Bohland, Shafagh Laghai, ARD-Studio Nairobi,
phoenix 2016, 45'
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