Mittelbayerische Zeitung: Kommentar von Marianne Sperb zu Bewertungsportalen
(ots) - Das Leben könnte einfach sein, wenn wir nicht
die Konsequenzen tragen müssten für das, was wir sagen, schreiben
oder tun. Aber so funktioniert das Leben nicht. Ärzte zum Beispiel
müssen die Folgen abwägen für die Diagnose, die sie stellen, den Rat,
den sie geben, oder die Operation, die sie durchführen. Andernfalls
drohen empfindliche Konsequenzen. Umgekehrt ist das anders:
Internet-User sind recht gut davor geschützt, die Folgen zu bedenken,
wenn sie Mediziner auf Online-Portalen bewerten. Journalisten zum
Beispiel nennen ihren Namen, wenn sie kommentieren. Im Fall von
Pegida werden sie dafür dann als "Lügenpresse" beschimpft - anonym
natürlich. Im Unrechtsstaat bietet der Schutz der Anonymität die -
oft einzige wirksame - Chance, Missstände aufzudecken. Im Rechtsstaat
wird das Recht auf freie zunehmend mit dem Recht auf verdeckte
Meinungsäußerung verwechselt. Wir dürfen Ärzte und den Rest der Welt
beurteilen, ohne uns zeigen. Das bedeutet den Dispens vom Denken. Der
Schreiber ist befreit von der Pflicht, gut zu überlegen, abzuwägen -
und dann zu entscheiden, ob er auch steht zu dem, was er schreibt.
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Datum: 15.12.2015 - 20:31 Uhr
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