(ots) - Die medienskeptische
"Lügenpresse"-Debatte ist zu einem großen Teil hausgemacht, schreibt
der "Lausitzer Rundschau"-Chefredakteur Johannes M. Fischer in einem
Beitrag für das "medium magazin". Journalisten müssten dringend ihren
Habitus überprüfen, mit dem sie auftreten, "als Welterklärer,
Besserwisser und manchmal sogar als Missionare". Fischer, der bald
zur "Thüringer Allgemeinen" wechselt, rät: "Den erhobenen Zeigefinger
einfach wieder einklappen und zum eigentlichen Job zurückkehren."
Aus dem Alltag vor Ort in Cottbus weiß Fischer, dass nicht alle,
die die Glaubwürdigkeit der Medien anzweifeln, für immer als Leser,
Zuschauer oder Hörer verloren seien: "Die große Mehrheit der
Medienkritiker, davon sollten Journalisten dringend ausgehen,
verlangen keine andere Gesellschaftsordnung, sondern eine
Qualitätsverbesserung." Harsche Kritik entzünde sich an bestimmten
Themen wie der Flüchtlingssituation oder dem Konflikt in der Ukraine.
Fischer schlägt mehrere Maßnahmen vor, die das Vertrauen des
medienskeptischen Publikums zurückgewinnen können. So habe die
"Lausitzer Rundschau" ein Positionspapier zur Flüchtlingsfrage ins
Netz gestellt, ähnlich habe die Verlagsgruppe Rhein Main mit ihren
publizistischen Leitlinien reagiert. In Faktenchecks gingen
zahlreiche Redaktionen dem Wahrheitsgehalt von Gerüchten auf den
Grund. Viele Chefredakteure schreiben inzwischen E-Mail-Newsletter
direkt an die Leser und laden sie ins Verlagshaus ein zur
persönlichen Diskussion und Blattkritik.
Der komplette Beitrag von Johannes M. Fischer erscheint im "medium
magazin" 01-2016 (Seite 32-33). In derselben Ausgabe schildert auch
die Social-Media-Chefin von "Bild", Carline Mohr, ihre Erfahrungen
und gibt Tipps für einen besseren Online-Dialog. "medium magazin" ist
als ePaper sofort verfügbar unter
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Pressekontakt:
Annette Milz, Chefredakteurin "medium magazin",
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