(ots) - Eine dauerhafte Stärkung der Zivilgesellschaft
als Folge der spektakulären Hilfsbereitschaft der Deutschen für die
Flüchtlinge erwartet der Präsident des Deutschen Roten Kreuzes,
Rudolf Seiters. Die Erkenntnis, dass der Staat diese Herausforderung
nicht allein geschafft hätte, bilde einen Fundus an
bürgerschaftlichem Engagement, aus dem "die deutsche Gesellschaft
auch bei künftigen Herausforderungen ähnlicher Art schöpfen" werde,
sagte Seiters gegenüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland, RND, dem
mehr als 30 Tageszeitungen angehören. Zugleich forderte er für
ehrenamtliche Helfer in derartigen Ausnahmesituationen einen
Freistellungsanspruch gegenüber dem Arbeitgeber und den Anspruch auf
Lohnfortzahlung, wie das bei den Feuerwehren und beim THW bereits
gelte. Seiters verwies darauf, dass in diesem Jahr im Vergleich zu
2014 die Spenden für das DRK um über ein Drittel auf rund 40
Millionen Euro gestiegen seien. Allein 5,5 Millionen Euro entfielen
dabei auf die reine Flüchtlingshilfe. Mittlerweile betreuten rund 20
000 ehrenamtliche und hauptamtliche DRK-Helfer rund um die Uhr mehr
als 150 000 Flüchtlinge in 450 Notunterkünften. "Wir können noch
einiges stemmen. Aber gerade die Belastbarkeit ehrenamtlicher Helfer
hat auch seine Grenzen, zumal der Flüchtlingsstrom ja möglicherweise
noch lange anhalten wird." Der DRK-Präsident forderte für derartige
Ausnahmesituationen für die Mitarbeiter von Hilfsorganisationen "eine
vergleichbare Regelung wie bei den Freiwilligen Feuerwehren und beim
Technischen Hilfswerk." Deren Helfer hätten einen
"Freistellungsanspruch gegenüber dem Arbeitgeber und einen Anspruch
auf Lohnfortzahlung", betonte Seiters.
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