(ots) - Schmerzliche Wahrheit
Die volle Wahrheit, die Angela Merkel verlangt, bevor sie
politische Konsequenzen aus den Übergriffen von Köln ziehen will,
wird gerade auch für die Bundeskanzlerin schmerzlich sein. Schon die
bisher vorliegenden Erkenntnisse über den Ablauf und die mutmaßlichen
Täter sind nämlich geeignet, über die teilweise gravierenden Folgen
jener Veränderung nachzudenken und zu debattieren, der die
Bundesrepublik als zunehmend attraktives Einwanderungsland nicht erst
seit einem Jahr ausgesetzt ist. Jeder Versuch, das kriminelle
Geschehen aus der Silvesternacht zu verharmlosen, verbietet sich.
Ebenso zum Scheitern verurteilt ist das Verschweigen von Fakten und
Zusammenhängen aus Gründen politischer Korrektheit oder Opportunität.
Das ist jetzt dem Kölner Polizeipräsidenten zum Verhängnis geworden.
Falls sich gerichtsfest herausstellen sollte, dass die Mehrzahl der
angezeigten Straftaten von Migranten, Asylbewerbern oder Flüchtlingen
verübt wurde, muss darüber Transparenz hergestellt werden - auch wenn
damit manche Hoffnungen zerstört und vermeintliche Gewissheiten
dementiert werden. Das Feld darf weder den Schönrednern noch den
Scharfmachern überlassen werden. Politik wie Bürger müssen sich
ehrlich darüber machen, wie mühsam und nicht frei von Enttäuschungen
der Weg zur Einwanderungsgesellschaft noch sein wird.
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