(ots) - Der Bund der Kriminalbeamten (BDK) in NRW fordert,
die Öffentlichkeit offener als bisher über die Herkunft und
Nationalität von Tatverdächtigen und Straftätern zu informieren.
Angesichts der Übergriffe auf Frauen in der Silvesternacht in Köln
und der Ermittlungen gegen zahlreiche Nordafrikaner in Düsseldorf ist
es nach Einschätzung des BDK-Landesvorsitzenden Sebastian Fiedler
nötig, neu über die polizeilichen Leitlinien zum Schutz nationaler
Minderheiten vor Diskriminierung nachzudenken.
"Wenn wir den Bürgern offen sagen, wer welche Taten begeht, dann
kann niemand argumentieren, dass man ihm etwas vorspiele", sagte
Fiedler der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ, Montagausgabe).
"Und wenn wir, aufgehängt am Fall Köln, darauf hinweisen, dass
offenbar viele der Verdächtigen Nordafrikaner sind, dann heißt dass
ja, dass es nicht Flüchtlinge aus Syrien und dem Irak sind, die uns
solche Probleme bereiten. Das ist sehr wichtig, damit Flüchtlinge
nicht pauschal verurteilt werden", so Fiedler.
Auch für die Polizei sei ein anderer interner Sprachgebrauch
wichtig: "Wenn wir wissen und darüber reden, woher die Täter kommen,
können wir besser klären, wie Taten zustande kommen", sagte Fiedler.
Laut BDK fehlen in NRW mindestens 2000 Ermittler, um Kriminalität
effektiv bekämpfen zu können. Der 15-Punkte-Plan der Landesregierung
zur Verbesserung der inneren Sicherheit sei aber ein wichtiger
Schritt in die richtige Richtung.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion(at)waz.de