(ots) - 'Capital'-Gehaltsreport: Größe der Unternehmen
nicht mehr allein der ausschlaggebende Gehaltsmaßstab / Mehr als ein
Drittel der bestbezahlten Vorstandschefs leiten keinen DAX-Konzern
Berlin, 19. Januar 2016 - Mehr als ein Drittel der 30
bestbezahlten Vorstandschefs der größten börsennotierten deutschen
Unternehmen leitet keinen DAX-Konzern, sondern ein kleineres
Unternehmen. Dies zeigt eine große Studie zu den Spitzenverdienern
der deutschen Wirtschaft der Unternehmensberatung HKP Group, die dem
Wirtschaftsmagazin 'Capital' (Ausgabe 2/2016; EVT 21. Januar)
vorliegt. Für das Geschäftsjahr 2014 kam Pro-Sieben-Sat-1-Chef Thomas
Ebeling mit knapp 29 Mio. Euro Jahressalär auf Platz 1. Dahinter
folgt Marion Helmes, die als ehemalige Vorstandssprecherin des
Pharmahändlers Celesio und bis dato einzige Frau an der Spitze der
160 betrachteten Unternehmen auf ein Gesamtpaket von 18 Mio. Euro
kam.
Die Daten stammen von den Vergütungsexperten der
Unternehmensberatung HKP Group, die für das Geschäftsjahr 2014 neben
den Vorstandssalären der 30 DAX-Konzerne und der 50 MDAX-Unternehmen
erstmals auch die der 50 kleineren Firmen im SDAX und der 30
TECDAX-Vertreter betrachteten. Die Auswertung dieser 160 Datensätze
zeigt: Bei den größten Unternehmen ließ sich nicht unbedingt am
meisten verdienen.
Sowohl Ebeling als auch Helmes erhielten 2014 Sonderzahlungen, die
außerordentlich üppig ausfielen. So fließen in die Zahlen des
Rankings wie üblich bei Managersalären neben dem fixen Grundgehalt
auch variable Vergütungsbestandteile wie Aktienoptionen oder
Sonderzahlungen ein. Beide übertrumpften damit sogar Ex-VW-Chef
Martin Winterkorn. Der galt, bis er im September 2015 wegen des
Abgasskandals gehen musste, jahrelang als der unangefochtene Krösus
unter den Spitzenmanagern - mit einem Jahressalär von zuletzt knapp
16 Mio. Euro.
Der Vergleich zeigt, dass die Größe des Unternehmens nicht allein
der ausschlaggebende Gehaltsmaßstab ist. Zu den 30 Topverdienern
gehören laut 'Capital' auch fünf weitere MDAX-Vertreter, darunter
Rüdiger Kapitza (4,7 Mio. Euro), Chef des Bielefelder Maschinenbauers
DMG Mori, sein Kollege an der Spitze des Düsseldorfer Wettbewerbers
GEA, Jürg Oleas (3,8 Mio. Euro), ebenso wie Günther Fielmann (4,6
Mio. Euro), Gründer der gleichnamigen Optikerkette.
Und auch noch kleinere Unternehmen aus dem SDAX und TECDAX haben
ihre Chefs in die oberste Gehaltsklasse katapultiert. So kommt
Joachim Kreuzburg beim Göttinger Laborzulieferer Sartorius auf 6,7
Mio Euro und Dieter Holzer bei der Modefirma Tom Tailor auf 4,6 Mio
Euro. Beide erzielen in ihren Firmen weniger als eine Mrd. Euro
Umsatz, verdienen aber mehr als etwa der Vorstandsvorsitzende der
Deutschen Telekom Timotheus Höttges.
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