(ots) - Länger als 20 Jahre lang hat die RAF die Republik
terrorisiert und dabei mehr als 30 Menschen ermordet, durch
Kopfschüsse oder Bomben, mit beispielloser Brutalität. Bei mehreren
dieser Verbrechen, zu denen sich die RAF "bekannt" hat, sind die
konkreten Täter noch immer unbekannt: bei Hanns Martin Schleyer ist
das so, bei Generalbundesanwalt Siegfried Buback, beide 1977
umgebracht, ebenso bei der Ermordung Alfred Herrhausens (1989),
Detlev Karsten Rohwedders (1991) und Ernst Zimmermanns (1985), um nur
einige stellvertretend zu nennen. Der Staat hat durchaus noch
Rechnungen offen mit der RAF, er musste bitterste Niederlagen
hinnehmen, die Blutspur ist lang und fürchterlich. Umso
bemerkenswerter bis heute, dass viele der gefassten Terroristen
glimpflich davonkamen. Von einer echten Versöhnung zwischen dem Staat
und seinen einstigen Feinden kann da wahrlich nicht die Rede sein,
schon gar nicht mit Blick auf die Hinterbliebenen der Opfer. Und nun?
Wenn es die RAF 4.0 gibt - hat sie eine Ideologie? Wenn ja, welche?
Den Staat bekämpfen? Rechtsterroristen bekämpfen? Islamistische
Terroristen bekämpfen? Sage ja niemand, es gebe Schlimmeres, als wenn
sich Terroristen gegenseitig umbrächten. Es wäre die blanke Anarchie,
und das in einer Lage, in der die Sicherheitskräfte, die - es muss
nicht eigens betont werden - weder auf dem rechten noch auf dem
linken Auge blind sein dürfen, schon jetzt aufs Höchste angespannt
sind. Auch wenn sich mit neuer DNA-Technologie neue
Ermittlungsansätze eröffnen könnten, falls eine vierte Generation der
RAF auftaucht - der Gedanke an eine weitere terroristische
Gefahrenzelle ist erschreckend.
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