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Modularisierung wird den Finanzsektor revolutionieren / Oliver Wyman-Studie "Modular Financial Services: The New Shape of the Industry"

ID: 1310619

(ots) - Finanzdienstleistungen werden
modular. Es findet eine Fragmentierung des Produktangebotes und der
Wertschöpfungsketten bei Banken und Versicherungen statt. Somit
entsteht eine Vielzahl spezialisierter Anbieter und Produkte im
Finanzsektor. Diese Veränderungen in der Branchenstruktur können zu
einer Verschiebung von rund 1 Bio. US-Dollar an Erträgen im globalen
Finanzgeschäft führen. Insgesamt generiert der Sektor 5,7 Bio.
US-Dollar Erträge. Von diesen heutigen Erträgen werden sich neue
Kundenplattformen etwa 50-150 Mrd. US-Dollar sichern können.
Innovative Anbieter mit neuen Produkten können sich schätzungsweise
Marktanteile im Wert von rund 150-250 Mrd. US-Dollar erkämpfen. Dies
ist das Ergebnis der Studie "Modular Financial Services: The New
Shape of the Industry" der Managementberatung Oliver Wyman.

Für den deutschen Markt bedeutet dies unter anderem, dass neue
Kundenplattformen Ertragsmöglichkeiten von etwa 4-6 Mrd. Euro hätten
und 7-10 Mrd. Euro an Umsatz sich hin zu innovativen Anbietern mit
neuen Produkten verschieben können.

In einer modularen Finanzbranche gehört eine direkte
Kundenbeziehung nicht mehr nur einem Produktanbieter. Kunden wählen
beispielsweise mit Hilfe einfacher Online-Plattformen oder mobilen
Apps zwischen einer Vielzahl von Anbietern aus. Auf der Angebotsseite
wird die Wertschöpfungskette nicht mehr komplett innerhalb eines
Unternehmens erarbeitet. Stattdessen werden Teilschritte vermehrt an
Drittanbieter ausgelagert. Die Modularisierung wird vor allem durch
neue Technologien und regulatorische Veränderungen vorangetrieben.
Das führt zu größerer Transparenz und Effizienz.

"Nach der Krise haben sich die meisten Finanzinstitute auf die
Optimierung der bestehenden integrierten Geschäftsmodelle
konzentriert. Jetzt bewegt sich der Finanzsektor hin zu einer neuen,




modularen Struktur", sagt Finja Carolin Kütz, Partnerin und
verantwortlich für das Beratungsgeschäft von Oliver Wyman in
Deutschland und Österreich. "Modulare Finanzdienstleistungen
entstehen jedoch unterschiedlich schnell in den jeweiligen Märkten.
Aktuell ist der Bankensektor in den USA zum Beispiel modularer
aufgestellt als die Sektoren in Europa und Asien. In Europa ist
Spanien einer der Vorreiter, während sich Deutschland eher im
hinteren Mittelfeld der Entwicklung bewegt."

Die Konsumenten werden am stärksten von modularen
Finanzdienstleistungen profitieren. Sie werden aus einer größeren
Bandbreite von Produktanbietern wählen können. Der stärkere
Wettbewerb wird dabei den Druck auf die Margen erhöhen. Die 19.
jährliche "Future of Financial Services"-Studie von Oliver Wyman
schätzt, dass 150-300 Mrd. US-Dollar durch niedrigere Preise den
Kunden zugute kommen werden.

Doch trotz der Veränderungen in der Branche und obwohl der
Wettbewerbsdruck steigt, haben integrierte Finanzdienstleister noch
immer eine gute Ausgangsbasis. Dazu gehören beispielsweise bestehende
Kundenbeziehungen, sichere Skaleneffekte im Betrieb und die Erfüllung
regulatorischer Anforderungen. Sie haben somit gute Voraussetzungen,
um erfolgreich zu sein. Teure, alte und unflexible Infrastruktur wird
zukünftig indes untragbar sein und der Wettbewerb wird
Finanzinstitute zwingen, ihre Betriebsplattformen zu erneuern. Dafür
stehen den weltweit größten Banken jedoch enorme Kosten bevor, die
bei über 4 Mrd. US-Dollar pro Institut liegen können. Das ist mehr
als die durchschnittliche Dividendenzahlung, von je 1,7 Mrd.
US-Dollar, der 100 größten Universalbanken. Allerdings können die
weltweit größten Banken laut Schätzungen der Studie durch
Plattformerneuerungen auch bis zu 340 Mrd. US-Dollar an Kosten
einsparen.

Die Modularisierung ist eine große Herausforderung für den
Finanzsektor. Sie bietet aber auch vielfältige Chancen. Es entstehen
neue Möglichkeiten, verbesserte Produkte und Dienstleistungen für
Kunden zu entwickeln und neue Kundenzugänge zu schaffen. Durch
kostengünstigere und flexiblere Back Office-Lösungen können die
Betriebskosten gesenkt und Kapital effizienter in strategisch
wichtigen Bereichen eingesetzt werden.

Die vollständige Studie ist auf der Oliver Wyman-Webseite unter
http://ots.de/USBsd zum Download erhältlich.

Ãœber Oliver Wyman

Oliver Wyman ist eine international führende Managementberatung
mit weltweit 3.700 Mitarbeitern in mehr als 50 Büros in 26 Ländern.
Das Unternehmen verbindet ausgeprägte Branchenspezialisierung mit
hoher Methodenkompetenz bei Strategieentwicklung, Prozessdesign,
Risikomanagement und Organisationsberatung. Oliver Wyman ist eine
hundertprozentige Tochter von Marsh & McLennan Companies (NYSE: MMC).
Weitere Informationen finden Sie unter www.oliverwyman.de. Folgen Sie
Oliver Wyman auf Twitter (at)OliverWyman.



Pressekontakt:
Diana Büchner
Corporate Communications
Oliver Wyman
Tel. +49 69 971 73 443
diana.buechner(at)oliverwyman.com


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Datum: 20.01.2016 - 10:01 Uhr
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