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Weltweite Solidarität mit "Akademiker für Frieden" in der Türkei / Internationaler Appell "Für das Recht, im Krieg den Frieden zu fordern"

ID: 1310786

(ots) - Mit dem Appell "Für das Recht, im Krieg den
Frieden zu fordern" bekunden internationale Wissenschaftler ihre
Solidarität mit den "Akademikern für Frieden" in der Türkei. Sie
verurteilen die Kriminalisierung ihrer Kollegen und fordern:

"Es darf keine Entlassungen und keine Anklagen geben. Der
türkische Staat hat die Pflicht, die Unterzeichner des Appells vor
Drohungen und Angriffen Dritter zu schützen. Die Regierungen der
Europäischen Union, mit der türkischen Regierung im engsten Kontakt,
sind aufgefordert, ihren Bündnispartner auf die Wahrung des Rechts zu
verpflichten."

Der Appell wurde von 120 Wissenschaftlern unterzeichnet, darunter
Etienne Balibar, Chantal Mouffe, Judith Butler, Axel Honneth, Rainer
Forst, Jean-Luc Nancy, Gayatri C. Spivak und Slavoj Zizek. Er ist
eine Initiative der Frankfurter Hilfs- und Menschenrechtsorganisation
medico international und des "Netzwerks Kritische Migrations- und
Grenzregimeforschung" (kritnet).

"In der international vernetzten Wissenschaft sollte es
selbstverständlich sein, sich für Kollegen einzusetzen, deren
wissenschaftliche Freiheit so eingeschränkt wird, wie gerade in der
Türkei. Gerade in Krisenzeiten muss Wissenschaft eine kritische und
gegebenenfalls auch oppositionelle Positionierung einnehmen",
erläutert Prof. Dr. Sabine Hess, Direktorin des Göttinger Zentrums
für Geschlechterforschung (GCG).

Martin Glasenapp, medico-Nahostreferent, kritisiert: "Die Freiheit
des Wortes und die Rechtsstaatlichkeit sind unveräußerliche Werte.
Wer zum Autoritarismus Erdogans schweigt, um die Flucht nach Europa
zu stoppen, bestraft in Wahrheit die Demokratie in der Türkei und
schafft damit nur neue Fluchtursachen."

medico international leistet seit zwei Jahren mit dem
Rojava-Hilfsverein medizinische Nothilfe im syrischen Kobane.




Aufgrund der dramatischen Situation hat der Hilfsverein nun begonnen,
auch im türkischen Teil Kurdistans die ausgebombte Zivilbevölkerung
mit Decken, Nahrung und Arzneimitteln zu versorgen.

Das "Netzwerk Kritische Migrations- und Grenzregimeforschung"
(kritnet) ist eine interdisziplinäre europäische Vernetzung
kritischer Migrations- und Grenzregimeforscher, die eng mit vielen
betroffenen Wissenschaftlern in der Türkei zusammenarbeitet.

Den vollständigen Appell und die Unterzeichnerliste finden Sie
auf: https://www.medico.de/internationaler-appell-16370/



Pressekontakt:
Für Nachfragen und Interviewwünsche wenden Sie sich bitte an:

- Martin Glasenapp, Nahostreferent medico international: Tel. 0179
109 15 53 oder glas(at)medico.de

- Prof. Dr. Sabine Hess, Direktorin des Göttinger Zentrums für
Geschlechterforschung (GCG): Tel. 0551-3925349 oder
shess(at)uni-goettingen.de

- Prof. Dr. Dilek Dizdar, Arbeitsbereich Interkulturelle Germanistik
Universität Mainz: Tel. 0174 19 38 983 oder dizdar(at)uni-mainz.de


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Datum: 20.01.2016 - 12:25 Uhr
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