(ots) - Seit 1999 machten Privatanleger mit Aktien pro Jahr
ein Minus von 0,2 Prozent vor Dividenden, Gebühren und Inflation /
Bundesbank-Daten zeigen schlechtes Timing vieler Investoren / Zahl
der Aktionäre um rund 4,5 Mio. geschrumpft
Deutsche Anleger haben in den vergangenen gut fünfzehn Jahren mit
Aktien bestenfalls nur schwache Erträge erzielt. So erwirtschafteten
deutsche Privathaushalte seit 1999 vor Dividenden, aber auch vor
Gebühren und Inflation mit Aktien im Schnitt eine Rendite von rund
minus 0,2 Prozent pro Jahr. Mit Fonds betrug die Rendite vor
Ausschüttungen, aber ebenfalls vor Inflation näherungsweise lediglich
0,5 Prozent pro Jahr. Das ist das Ergebnis einer Auswertung der
Geldvermögensstatistik privater Haushalte der Bundesbank durch das
Wirtschaftsmagazin 'Capital' (Ausgabe 2/2016). Zwar ist das in Aktien
und Fonds investierte Vermögen seit 1999 deutlich gestiegen.
Allerdings ist der Anstieg fast vollständig mit zusätzlichen Ankäufen
zu erklären - Kursgewinne spielten dabei trotz sehr stark gestiegener
Aktien- und Anleihenkurse kaum eine Rolle.
Zu diesem schlechten Abschneiden beigetragen hat nach den Daten
der Bundesbank in erheblichem Maße prozyklisches Verhalten: Starke
Nettokäufe von Aktien und Fonds fielen in den vergangenen gut 15
Jahren vor allem zusammen mit einer guten Börsenstimmung, während
Aktien und Fonds inmitten von Krisen wie etwa 2002/2003 und 2008 in
großem Maße verkauft wurden. Zudem erzielen Anleger nur selten die
nominal von Investmentfonds erwirtschaftete Kursentwicklung, da sie
auch beim Kauf und Verkauf von Fonds häufig ein schlechtes Timing
haben.
Die Auswertung deckt sich 'Capital' zufolge mit den Ergebnissen
wissenschaftlicher Studien zum Abschneiden von Privatanlegern, die je
nach zugrunde liegenden Daten zwischen 1,5 und 4 Prozentpunkte pro
Jahr schlechter abschneiden als große, marktbreite Indizes wie etwa
Dax oder Euro Stoxx. Die Zahl der direkten und indirekten Aktionäre
(etwa über Fonds) ist in den vergangenen 15 Jahren laut Zahlen des
Deutschen Aktieninstituts um rund 4,5 Millionen geschrumpft.
Pressekontakt:
Christian Kirchner, 'Capital'-Korrespondent Frankfurt,
Tel. 069/79 30 07-514 / Mobil 0179/455 44 65
E-Mail: kirchner.christian(at)capital.de
www.capital.de