(ots) -
In Nordrhein-Westfalen haben die Landtagsfraktionen von SPD und
Grüne bei den Beratungen zur Novellierung des WDR-Gesetzes einer
drastischen Reduzierung der Werbezeiten in den Radiowellen des WDR
zugestimmt. Bis 2019 soll die Radiowerbung im bevölkerungsreichsten
deutschen Bundesland von derzeit 90 bei drei werbeführenden Wellen
auf 60 Minuten bei nur noch einer Welle herunter gefahren werden.
Entgegen den bisherigen Bekundungen, die Mischfinanzierung erst in
der endgültigen Validierung des Rundfunkbeitrags und mit Vorlage des
KEF-Berichts auf Basis des Rundfunkstaatsvertrags einvernehmlich mit
den anderen Staatskanzleien zu erörtern, strebt Nordrhein-Westfalen
damit nun einen Alleingang an.
Der Beschluss, der morgen im Landtag ratifiziert werden soll,
zieht nicht nur schwerwiegende Folgen für die Werbevermarktung der
WDR mediagroup und die nationale Radiovermarktung der ARD-Werbung
SALES & SERVICES (AS&S) nach sich. Er wird - auch nach Ãœberzeugung
der Werbewirtschaft - die Gattung Radio nachhaltig beschädigen, nicht
zuletzt gegenüber global operierenden Internetkonzernen. "Dieser
Beschluss erweist der gesamten Radiogattung, auch den privaten
Radiosendern, einen Bärendienst", so Elke Schneiderbanger,
Geschäftsführerin der ARD-Werbung SALES & SERVICES und zuvor
langjährige Geschäftsführerin von Radio NRW. "In einem Jahr, in dem
Radio im harten Wettbewerb mit den anderen Mediengattungen nur mit
zurückhaltenden Erlöserwartungen operiert, den Werbekunden massiv
essentielle Werbeflächen zu entziehen, offenbart eine gefährliche
Unkenntnis des Marktes. Die größte Konkurrenz für die Umsätze der
privaten und öffentlich-rechtlichen Radiosender ist das Internet.
Freiwerdende Budgets wandern daher im Zweifel zu Google & Co oder
werden eingespart. Das ist die Realität. In dieser Situation einer
großen globalen Marktdynamik zu marktgefährdenden Regularien zu
greifen, ist für Radio brandgefährlich. Das hat bereits die
Novellierung beim Sponsoring zum 1.1.2013 gezeigt, hier kamen
wegbrechende Erlöse für die Mischfinanzierung gleichfalls nicht den
privaten Wettbewerbern aus der TV-Vermarktung zugute."
Auch Oliver Adrian, Geschäftsführer des nationalen
Radiovermarkters AS&S Radio, befürchtet schwerwiegende Folgen: "Der
Beschluss der Regierungsfraktionen beschädigt die
Wettbewerbsfähigkeit von Radio ganz allgemein. Bereits jetzt
unterliegen die Vermarktungsvorgaben für den ARD-Hörfunk strengen
Grenzen und behindern die Radiowerbung im intermedialen Wettbewerb,
ihre ureigenen Stärken auch auszuspielen. Weitere
Werbezeitenbeschränkungen sind da Gift und beschädigen nicht zuletzt
den Wirtschaftsstandort Deutschland."
Pressekontakt:
Norbert Rüdell
Leitung Unternehmenskommunikation und Medienpolitik
ARD-Werbung
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