(ots) - Angesichts rückläufiger Tonträgerverkäufe (- 4,2%
im Vergleich zum Vorjahr) und deutlich steigender Streamingzahlen (+
96,6 % im Vergleich zum Vj.) setzt die deutsche Musikindustrie
verstärkt auf den digitalen Markt. "Streaming wird auf nicht
absehbare Zeit der dominierende Vertriebsweg werden", sagt Bernd
Dopp, Europa-Chef des Musikkonzerns Warner Music, im Gespräch mit dem
ROLLING STONE. "Es gibt keine Alternative dazu." Seine Branche habe
nicht das Internet verschlafen, wie immer behauptet würde, sondern
das boomende Konzert- und Festival-Geschäft. "Wir Musiklabels hätten
angesichts des damaligen Tonträger-Eldorados das Live-Geschäft nicht
anderen überlassen dürfen", sagt der 60-jährige Musikmanager in der
Februar-Ausgabe des Magazins, die am 28. Januar erscheint. Insgesamt
sieht Dopp die Entwicklung in der Musikwirtschaft jedoch positiv,
denn nach einer langjährigen Talfahrt konnte die Branche im
vergangenen Jahr ein solides Plus von knapp vier Prozent verzeichnen
- vor allem durch den Zuwachs bei den Streamingangeboten. Zudem habe
die Musikwirtschaft im Vergleich zu anderen Branchen der
Kreativwirtschaft einen entscheidenden Vorteil: "Wir haben ein
Exklusivrecht", so Dopp im ROLLING STONE. "Die Meldung über die
letzte Obama-Rede kann jeder bringen - aber Led Zeppelin gibt es nur
bei uns."
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Sebastian Zabel: sebastian.zabel(at)rollingstone.de