(ots) - Schlagzeilen zu potenziell gefährdeten und bald
eliminierten Jobs aufgrund der wachsenden Digitalisierung
beherrschten in den vergangenen Monaten die Nachrichten. Im Rahmen
ihrer Tagung Industrie 4.0 in Düsseldorf, verdeutlichte die
VDI/VDE-Gesellschaft für Mess- und Automatisierungstechnik (GMA)
aber: Es ist nie eine Technologie selbst, die Jobs vernichtet.
Präsentiert wurden hierzu auch die Ergebnisse einer Studie des
Instituts für Innovation und Technik (iit) zu den Auswirkungen der
Digitalisierung auf den Arbeitsmarkt.
"In der von uns in Auftrag gegebenen iit-Studie bestätigt sich,
dass die Umfänge der digitalen Tätigkeiten in den einzelnen
Berufsgruppen bislang noch keine Auswirkungen auf die Entwicklung der
Beschäftigung gehabt haben", sagt Dr.-Ing. Dagmar Dirzus,
Geschäftsführerin der GMA. "Das 'Schreckgespenst' der Digitalisierung
als Auslöser von massiven Arbeitsplatzverlusten ist also 'noch' nicht
erkennbar. Das Wort 'noch' impliziert allerdings dringenden
Handlungsbedarf." Dieser betrifft einerseits die Arbeitsorganisation
in Unternehmen sowie notwendige Neuausrichtungen der Unternehmen am
Markt, die auch die Möglichkeiten der Digitalen Transformation
einschließen. Beides ist so individuell wie die Unternehmen selbst,
doch lassen sich Trends ausmachen.
Arbeitsprofile mit sich regelmäßig wiederholenden Handgriffen oder
geringen Interaktionsschritten, die wenig Kreativität oder Empathie
erfordern, werden wegfallen. Wie hoch der Bedarf nach menschlicher
Arbeit mit Fähigkeiten wie Kreativität und interdisziplinärer
Interaktion sein wird, hängt von den Entscheidungen in den
Unternehmen ab. Ob Menschen künftig durch Roboter und Computer
ersetzt werden, ist dabei nur eine von vielen Fragen. Fest steht,
dass sich der Bedarf an menschlicher Arbeit radikal verändern wird.
Arbeitnehmer müssen Fähigkeiten dazu gewinnen, um mit den
Zukunftstechnologien Neues zu schaffen, das eine Differenzierung am
Markt ermöglicht. Dirzus: "Gerade die mit der Digitalen
Transformation einhergehenden technologischen Innovationen bieten uns
Gestaltungsfreiheiten und Wahlmöglichkeiten. Sie lassen einerseits
neue Produktionstechnologien und -organisationen zu, andererseits
schaffen sie Freiräume für die Nutzung menschlicher Kreativität. Wir
müssen uns diese Freiräume jedoch mit den richtigen Entscheidungen in
Bezug auf die Wertschöpfungsprozesse, die soziotechnischen Systeme,
die Arbeitsorganisation und die Managementsysteme erst noch
erarbeiten." Auch die Beschäftigten müssen auf neue Aufgaben
vorbereitet werden, die sich aufgrund des technischen Fortschritts
ergeben. Wenn dies nicht gelingt, kann die Digitalisierung doch zum
Schreckgespenst werden.
Durchgängiges Engineering ermöglicht Freiräume für kreative
Prozesse Ingenieure müssen in ihrem Alltag zahlreiche repetitive
Routineaufgaben durchführen, die außerdem noch - bedingt durch die
zunehmende Komplexität der Daten - fehleranfällig sind. Eine Lösung
dafür bietet ein durchgängiges Engineering, das Informationen
zwischen den Engineering-Werkzeugen automatisiert und verlustfrei
austauscht. "So können wir eine Effizienzsteigerung erreichen",
erklärt Dr. Ulrich Löwen, Senior Principal Key Expert Engineer bei
Siemens Corporate Technology und Mitglied im GMA-Fachausschuss
"Durchgängiges Engineering". "Durch die geschaffenen Freiräume,
können neue Ideen generiert werden, die für den Absprung hin zu einer
neuen Art der Differenzierung notwendig sind. Wir haben mit dem
durchgängigen Engineering einen Hebel, wie wir die Digitalisierung
nutzen können. Wegen des dazu notwendigen tiefen
Prozessverständnisses ist dieser Weg nicht einfach kopierbar und
bietet uns die Möglichkeit zu nachhaltigem Erfolg."
Pressekontakt:
Ihre Ansprechpartnerin im VDI:
Dr.-Ing. Dagmar Dirzus
Telefon: +49 211 6214-145
Telefax: +49 211 6214-145
E-Mail: dirzus(at)vdi.de
Marco Dadomo
Telefon: +49 211 6214-383
Telefax: +49 211 6214-156
E-Mail: dadomo(at)vdi.de