(ots) - Weibliche Genitalverstümmelung ist auch in Europa
ein Problem. Darauf macht das Kinderhilfswerk Plan International zum
UN-Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung am 6. Februar aufmerksam.
Rund 180.000 Frauen sind nach Schätzungen einer Studie des
Europäischen Parlaments in der EU von dieser schweren
Menschenrechtsverletzung bedroht. In Deutschland wird von etwa 6.000
gefährdeten Mädchen und jungen Frauen ausgegangen. Plan weitet sein
Hamburger "Change"-Projekt gegen weibliche Genitalverstümmelung nun
aus. Mit "Change Plus" werden weitere Schlüsselfiguren aus
afrikanischen Communities zu Multiplikator/Innen ausgebildet, damit
sie sich in ihren Gemeinden gezielt gegen die Praktik einsetzen.
"Nur wenn wir den sozialen Druck abbauen, unter dem viele Familien
stehen, können wir die Männer und Frauen zu einer Abkehr von dieser
menschenrechtsverletzenden Praktik bewegen", sagt Gwladys Awo,
Leiterin des "Change Plus"-Projekts in Hamburg. "Um herauszufinden,
wie stark einzelne Communities noch an weiblicher
Genitalverstümmelung festhalten, starten wir in der zweiten Phase mit
einer Analyse in den einzelnen Gemeinden. Gezielt sprechen wir auch
jüngere Frauen an. Gerade sie können es schaffen, über Musik,
Rollenspiele und Lesungen in ihren Gemeinden einen guten Zugang zu
diesem sensiblen Thema zu bereiten. Zusätzlich bilden wir so genannte
"Change Champions" für den Umgang mit politischen
Entscheidungsträgern in Hamburg und mit der Bundesregierung aus."
Im Rahmen des Projektes suchen die gut vernetzten
Multiplikator/Innen den Dialog mit Mitgliedern ihrer afrikanischen
Communities und nutzen private Zusammenkünfte, Veranstaltungen und
Internetradiosendungen, um über das Thema aufzuklären. Seit über zwei
Jahren begleitet die Kinderhilfsorganisation Plan International das
Projekt "Change" in Hamburg. Sozialpädagogin Gwladys Awo, die in
Benin geboren ist, treibt das Projekt in der Hansestadt mit großem
Erfolg voran und wurde erst im Oktober 2015 in den Hamburger
Integrationsbeirat gewählt. Das von der EU finanzierte "Change
Plus"-Projekt wird in verschiedenen europäischen Ländern durchgeführt
und wie auch schon in der ersten Phase von Terres des Femmes
koordiniert. Ausführender Partner für Hamburg ist die Stiftung Hilfe
mit Plan des Kinderhilfswerks Plan International Deutschland.
Gerne vermitteln wir ein Interview mit Gwladys Awo.
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