(ots) - In Köln sind auch an den Karnevalstagen
Problemgruppen aus Nordafrika unter anderem am Dom unterwegs gewesen.
"Am Sonntagnachmittag mussten wir kurzfristig Einsatzkräfte aus dem
Domumfeld verlagern. Unmittelbar danach sammelte sich diese
hochproblematische Klientel auf der Domtreppe", erläuterte Mathies im
Gespräch mit der Rundschau. Die Polizei sei sehr entschieden
aufgetreten und habe damit mögliche Straftaten verhindert. Aus Sicht
des Polizeipräsidenten zeige dies, "wie wichtig es ist, an unserer
Strategie der erhöhten Präsenz festzuhalten".
Mathies äußerte sich skeptisch, ob eine größere Zahl von Tätern
für die Übergriffe an Silvester zur Verantwortung gezogen werden
kann. "Ich will da keine falschen Versprechungen wecken." Nach
Angaben der Staatsanwaltschaft befinden sich 13 Verdächtige in
Untersuchungshaft, es gibt 59 Beschuldigte. Dies seien angesichts von
1054 Anzeigen eine "geringe Zahl", sagte Mathies. Die Vorfälle im und
rund um den Bahnhof bezeichnete er als "grässlich und wirklich
schlimm". Er habe zahlreiche Videos der Vorfälle gesehen. Die Opfer
hätten Qualen erlitten und seien hilflos gewesen. Dies sei schwer zu
ertragen.
Auch für die Zukunft kündigte der 55-Jährige eine stärkere
Polizeipräsenz rund um den Dom, aber auch auf den Innenstadtringen
an. Seine Polizeibehörde müsse dafür personell verstärkt werden. Es
sei aber nicht hinnehmbar, dass die Bürger Angst etwa vor aggressiven
Bettlern, Drogenhändlern oder Schmutzecken haben müssten.
Mehrfach forderte Mathies, dass in Köln ein Umdenken stattfinden
muss. "In Köln muss sich etwas ändern." Man müsse sich fragen, ob es
etwa an Karneval normal sei, dass man sich in bestimmten Vierteln in
Dreck und einem Meer aus Glasscherben bewegen kann. Das seien aber
Fragen, die die Polizei nicht alleine, sondern nur in Zusammenarbeit
mit Ordnungskräften der Stadt angehen könne.
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