(ots) - Um Fluchtursachen zu bekämpfen, hat sich die
deutsche Regierung hohe Ziele gesetzt - insbesondere im Bereich der
humanitären Hilfe für die Menschen, die vom Krieg in Syrien betroffen
sind. Dabei dürfen die Schwächsten nicht vergessen werden, also die
unzähligen Verwundeten, Menschen mit Behinderung, schwangere Frauen,
Kinder, ältere oder isoliert lebende Menschen. Handicap International
kümmert sich um diese besonders Schutzbedürftigen - und fordert
Hilfsorganisationen und Geldgeber dazu auf, dafür zu sorgen, dass
auch sie besser unterstützt werden.
"Damit die Schwächsten nicht ausgeschlossen bleiben, brauchen wir
globale Standards und Leitlinien zur Einbeziehung aller
Schutzbedürftigen in die humanitäre Hilfe", fordert Susanne Wesemann,
Geschäftsführerin von Handicap International Deutschland, beim
heutigen Expertengespräch des Ausschusses für Menschenrechte und
humanitäre Hilfe im Bundestag. Eine Studie, die unter der Leitung von
Handicap International im Vorfeld des diesjährigen World Humanitarian
Summit erstellt wurde, macht deutlich, dass drei von vier Menschen
mit Behinderung in Krisensituationen keinen ausreichenden Zugang zu
Grundversorgung wie Wasser, Unterkunft, Nahrung oder
Gesundheitsdienstleistungen haben.
Handicap International arbeitet deshalb eng mit lokalen und
internationalen Hilfsorganisationen zusammen, damit Leistungen auch
für Menschen mit Behinderung zugänglich gemacht werden, z.B. Angebote
für Nahrungsmittelverteilung, sanitäre Versorgung und Hygiene,
Gesundheitsversorgung, Unterkünfte oder Bildung. Außerdem ist
wichtig, dass Informationen auf verschiedenen Wegen vermittelt
werden, um z.B. auch blinde und gehörlose Menschen zu erreichen.
Humanitäre Hilfe inklusiv zu gestalten ist ein Schwerpunkt der
Arbeit von Handicap International in Krisenregionen weltweit. Für die
Opfer des Krieges in Syrien leisten z.B. derzeit 370 Fachkräfte in
Syrien, Libanon, Jordanien und Irak Rehabilitation,
Hilfsgüterverteilung, psychosoziale Unterstützung und
Risikoaufklärung. Insbesondere in den Flüchtlingslagern werden aber
auch Anlagen und Einrichtungen (Wasserstellen, Toiletten,
Registrierungsstellen, Schulen etc.) regelmäßig evaluiert. Handicap
International gibt technische Empfehlungen, stellt Materialien wie
Rampen oder barrierefreie Toiletten bereit und schult Personal.
Pressekontakt:
Dr. Eva Maria Fischer, Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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