(ots) - Auf die große Verantwortung der Medien im
Zusammenhang mit der Herausforderung durch die Flüchtlinge hat heute
in Berlin der Präsident des Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger
(BDZV), Helmut Heinen, hingewiesen. "Wir brauchen Medien, die die
wirklichen Dimensionen von Flüchtlingszuwanderung in sozialer wie
auch in finanzieller Hinsicht klar benennen, die demografischen
Entwicklungen ohne ideologische Scheuklappen darstellen und die auch
nicht vor einer Wiedergabe von Kriminalitätsstatistiken nach
Herkunftsländern zurückschrecken, um auch nur den Anschein der
Verbreitung von Halbwahrheiten zu vermeiden", sagte Heinen anlässlich
der Verleihung des Bürgerpreises der deutschen Zeitungen an Elisabeth
Ehninger. Der BDZV-Präsident verwahrte sich zugleich nachdrücklich
gegen "hetzerische Parolen von der so genannten Lügenpresse". Gerade
die deutschen Medien böten Informationen "in einer überragenden
Breite und Tiefe".
Die Jury - alle Chefredakteure der im BDZV organisierten Verlage -
hatte Elisabeth Ehninger, Gründerin des Vereins "Dresden - Place to
be", die mit 20.000 Euro dotierte Ehrung für ihr großartiges
Engagement für Flüchtlinge und die Stärkung einer Willkommenskultur
in Dresden zugesprochen.
Der Bundesminister des Innern, Dr. Thomas de Maizière, würdigte
die Preisträgerin vor gut 200 geladenen Gästen aus Politik und Medien
in Berlin als eine Persönlichkeit, die früh erkannt hat, dass
persönliche Kontakte zwischen Einheimischen und Zuwanderern hier wie
dort Unschätzbares leisten können: "Das Beispiel von Frau Ehninger
zeigt, dass wir nicht nur anonym und im Privaten, sondern ganz offen
und selbstbewusst gegen Hass und Fremdenfeindlichkeit aufstehen
müssen. Sie, Frau Ehninger, haben ein Zeichen gegen
Fremdenfeindlichkeit und für Weltoffenheit gesetzt, ohne die Größe
der Herausforderung zu verkennen, vor der wir stehen. Sie haben einen
Beitrag dazu geleistet, dass die Menschen, wenn sie nach Dresden
schauen, nicht nur Pegida sehen", so de Maizière.
"Den Bürgerpreis nehme ich stellvertretend für viele andere
Menschen entgegen. Denn eins ist klar: Der Preis gehört allen, die
mitgeholfen haben", sagte Elisabeth Ehninger. Ihr Verein Dresden
Place to be sei bei seiner Gründung 2014 "klein und fein" gedacht
gewesen und durch die aktuelle Flüchtlingsproblematik rasant zu einer
Bürgerbewegung gewachsen.
Bisher als Bürger des Jahres geehrt wurden 2010 Thomas Beckmann
(nominiert von der "Rheinischen Post", Düsseldorf), 2011 das Ehepaar
Birgit und Horst Lohmeyer (nominiert von der "Ostsee-Zeitung",
Rostock), 2012 Nora Weisbrod, (nominiert von "Allgemeiner Zeitung",
Mainz, und "Wiesbadener Kurier"), Gaby Wentland (nominiert vom
"Hamburger Abendblatt") und Rupert Neudeck (nominiert vom "Kölner
Stadt-Anzeiger"). Der Solo-Cellist Beckmann hat die in 100 deutschen
Städten aktive Obdachlosenhilfe-Organisation "Gemeinsam gegen Kälte"
gegründet. Birgit und Horst Lohmeyer engagieren sich in dem Örtchen
Jamel (Mecklenburg-Vorpommern) gegen Neonazis und rechte Gewalttäter.
Nora Weisbrod unterstützt als Gründerin und Geschäftsführerin der
"Aktion Tagwerk" Bildungsprojekte für Kinder und Jugendliche in
Ruanda, Burundi und Südafrika. Gaby Wentland kümmert sich mit der von
ihr ins Leben gerufenen "Mission Freedom" um zwangsprostituierte
Mädchen und junge Frauen. Rupert Neudeck, Gründer der
Hilfsorganisation Cap Anamur/Deutsche Notärzte e.V. und des
Friedenskorps Grünhelme, engagierte sich bereits in den 70er Jahren
für Flüchtlinge und Menschen in Not. Bei der aktuellen Preisträgerin
handelt es sich um eine Nominierung der "Dresdener Neuesten
Nachrichten".
Ausgezeichnet als "Deutschlands Bürger/Bürgerin des Jahres" werden
Personen, die auch jenseits ihrer eigentlichen Profession
Herausragendes für die Gesellschaft leisten. Die deutsche
Nationalität ist ausdrücklich nicht Voraussetzung. Weitere
Informationen zum Preis und alle Nominierten im Portrait finden sich
unter www.buergerpreis-der-zeitungen.de.
Kontakt: BDZV, Anja Pasquay, pasquay(at)bdzv.de, Tel. mobil 0170/
8011142
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Fotos von der heutigen Veranstaltung können ab 16.00 Uhr von der
Website des BDZV www.bdzv.de heruntergeladen werden.
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