(ots) - Die von Bewohnerinnen einer Kölner
Flüchtlingsunterkunft erhobenen Missbrauchsvorwürfe gegen Mitarbeiter
der zuständigen Sicherheitsfirma haben sich verschärft. Drei Frauen
aus der Unterkunft im Stadtteil Humboldt-Gremberg sagten dem "Kölner
Stadt-Anzeiger" (Freitag-Ausgabe), Angehörige des Wachpersonals
hätten Bewohnerinnen mehrfach sexuell belästigt und sie massiv unter
Druck gesetzt. Auch von der versuchten Vergewaltigung einer
Minderjährigen war die Rede. Die zuständige Sicherheitsfirma
bestreitet die Vorwürfe energisch. Die Angestellten der Firma würden
regelmäßig sorgfältig überprüft, sagte der zuständige Projektmanager.
Die Kölner Polizei hat eine Ermittlungsgruppe gegründet. Bislang
konnten die Vorwürfe aber nicht durch konkrete Nachweise untermauert
werden. Mehr als 50 Frauen wurden bisher befragt - keine von ihnen
habe berichtet, sie sei Opfer geworden oder habe einen Ãœbergriff
beobachtet. Auch hat bisher keine Frau Anzeige erstattet.
Claus-Ulrich Prölß vom Kölner Flüchtlingsrat forderte die Einrichtung
eines unabhängigen Beschwerdemanagements für die
Flüchtlingsunterkünfte. Aufgekommen waren die Vorwürfe am Mittwoch
bei einer Demonstration der Flüchtlinge aus der Notunterkunft. 70 der
196 dort lebenden Menschen waren mit Unterstützern aus dem linken
Spektrum, die zur Initiative "Dignity for refugees Cologne" gehören,
zum Bundesamt für Migration und Flüchtlinge nach Poll gelaufen und
hatten dort einen offenen Brief überreicht, in dem unter anderem
sexuelle Ãœbergriffe durch Sicherheitspersonal angeprangert wurden.
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