(ots) - So ist das, wenn zwei sich ungerecht behandelt
fühlen. Roger schmollt. Und Rudi plärrt. Solch ein Szenario ist schon
im Kindergarten nervig genug. Aber wir reden hier von gestandenen
Männern und Profis in einem milliardenschweren Unterhaltungsbetrieb.
Oder gehören derlei Kindereien schon zum Teil der Inszenierung?
Steigern die künstliche Aufregung und die Aufgeblasenheit der
Protagonisten den Unterhaltungswert, damit die von den schwerreichen
Engländern bedrängte Bundesliga in aller Munde bleibt? Deutschlands
Fußball-Eliteklasse ist auf dem Weg zur Aua-Liga, in der jeglicher
Körperkontakt mittels Zeitlupe und Analyse zur vorsätzlichen
Körperverletzung hochgejazzt wird. Das ständige Hyperventilieren
aller Beteiligten ist zum festen Bestandteil des
Bundesliga-Wochenendes geworden, und mittendrin sind die
bedauernswerten Schiedsrichter, umstellt von lauter potentiellen
Wüterichen, Mimosen und Anhängern von Verschwörungstheorien. Roger
Schmidt hätte sich anstandslos auf die Tribüne trollen müssen. Rudi
Völler hätte ausnahmsweise besser mal die Luft angehalten, bevor er
in gewohnter Manier lospoltert. Es gibt Regeln. Das kapiert sogar
Klein-Frédéric im Hort - irgendwann. Interessant wird nun die
Aufarbeitung sein. Schmidt droht eine Strafe, welche auch immer, er
wird sie verschmerzen können. Felix Zwayer hat Mut bewiesen. Bezahlt
er seine Konsequenz mit einem schleichenden Karriereknick, weil der
DFB grundsätzlich jeglichen Wirbel um seine Referees verabscheut?
Dann hätte einer Grund zu schmollen - und zwar zurecht.
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