(ots) - Vor Beginn der ersten Prozesse im Zusammenhang mit
den Übergriffen in der Silvesternacht hat der Kölner
Amtsgerichtspräsident Henning Banke die Öffentlichkeit vor zu hohen
Erwartungen gewarnt. "Die Gerichte werden diese Erwartungen nicht
erfüllen können", mahnte Banke im "Kölner Stadt-Anzeiger"
(Dienstagausgabe). Im Zentrum der Verfahren stünden nicht die
furchtbaren Ereignisse am Jahreswechsel, sondern die Angeklagten und
die Taten, die ihnen vorgeworfen werden. In den am Mittwoch
angesetzten Prozessen geht es in beiden Fällen um Diebstahl. "Das
sind keine schweren Straftaten", betonte der 61-Jährige. Banke
wehrte sich zudem gegen den Vorwurf, die Urteile der Kölner Richter
seien generell zu milde. "Wir haben hier keine Kuscheljustiz", wehrte
er sich. "Die öffentliche Diskussion wird bisweilen zu
undifferenziert geführt, nicht wenige sind in diesem Punkt nicht
reflektiert genug." Richter könnten nur das aburteilen, was auch
angeklagt sei. Nach den Vorfällen in der Silvesternacht habe er
zahlreiche Zuschriften zorniger Bürger bekommen. In diesen sei er
beschimpft worden, und der Kölner Justiz ein zu lasches Vorgehen
unterstellt worden, berichtete der Amtsgerichtspräsident.
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