(ots) - In Irland finden am 26. Februar Parlamentswahlen
statt. Trotz der starken Wirtschaftsdynamik der letzten Jahre könnte
die amtierende Regierungskoalition aus Konservativ-Liberalen und
Sozialdemokraten abgewählt werden. Einer Umfrage zufolge wünscht sich
nur noch ein Drittel der irischen Bevölkerung eine Fortsetzung der
Koalition.
"Irlands Wirtschaft wächst EU-weit am dynamischsten und hat die
Krise ab 2008 besser überwunden als jeder andere Mitgliedsstaat. Dies
ist auch der Verdienst von Reformen und Budgetkonsolidierungen der
amtierenden Regierungskoalition", sagt Torsten Pauly, Irland-Experte
bei Germany Trade & Invest. Auch Irlands weitere Konjunkturaussichten
sind hervorragend. Die EU-Kommission hat Anfang Februar 2016
prognostiziert, dass die Wirtschaft auf der Insel in diesem Jahr um
4,5 Prozent und damit stärker als in jedem anderen EU-Staat wächst.
Zum Vergleich: Für Deutschland und die Eurozone werden derzeit 1,8
bzw. 1,7 Prozent Wachstum prognostiziert. Auch die
Wirtschaftsleistung pro Kopf ist in Irland um 7 Prozent höher als in
Deutschland und um 34 Prozent besser als im EU-Schnitt. Vom
bisherigen Aufschwung kann auch die irische Bevölkerung profitieren:
So soll die Beschäftigung dieses Jahr um 1,6 Prozent und die
Reallöhne um mehr als zwei Prozent steigen.
Die gute Konjunktur dürfte den beiden Koalitionspartnern jedoch in
der Parlamentswahl aller Voraussicht nach nicht zu Gute kommen.
"Viele Wähler wollen der Regierung einen Denkzettel für die zum Teil
sehr unbeliebten Sparmaßnahmen verpassen. Im Jahr 2010 hatte Irland
angeschlagene Banken verstaatlicht, so dass man bis Ende 2013 Hilfen
aus dem Rettungsschirm in Anspruch nehmen musste. Die 2011 neu ins
Amt gekommene Regierung hat daraufhin die Gehälter im öffentlichen
Dienst stark gekürzt und auch Einschnitte im Gesundheitswesen und bei
anderen Leistungen vorgenommen, um die hohen Staatsschulden in den
Griff zu bekommen", so Pauly. Hinzu kam eine neu eingeführte Gebühr
bei der Wasserversorgung, die bei Großteilen der Bevölkerung für
Unmut sorgte.
Das starke irische Wirtschaftswachstum eröffnet deutschen
Anbietern viele Geschäftschancen, da die Importe 2016 um fast acht
Prozent steigen sollen. Irland erwirtschaftet seit Jahren hohe
Exportüberschüsse, allerdings fußt die Exportstärke auf wenigen
Branchen. Im Jahr 2014 haben chemische Erzeugnisse fast 60 Prozent
aller Lieferungen ins Ausland ausgemacht. So stellt die
Pharmaindustrie den größten irischen Industriezweig, der 2014 allein
über sieben Prozent zur Wertschöpfung des Landes beitrug.
Weitere Informationen zu Irland unter: www.gtai.de/Irland
Germany Trade & Invest (GTAI) ist die
Wirtschaftsförderungsgesellschaft der Bundesrepublik Deutschland. Die
Gesellschaft informiert deutsche Unternehmen über Auslandsmärkte,
wirbt für den Wirtschafts- und Technologiestandort Deutschland und
begleitet ausländische Unternehmen bei der Ansiedlung in Deutschland.
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