(ots) - Der Thüringer CDU-Bundestagsabgeordnete Tankred
Schipanski will sich mit Nachdruck dafür einsetzen, dass eine
ausreichende Spezialisierung für die substanziell unterschiedlichen
Pflegeberufe erhalten bleibt.
Das bestätigte Schipanski in einem Schreiben an den Bundesverband
privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa) in Thüringen. Die
Bundesregierung plant, die spezialisierten Ausbildungen in der
Altenpflege, der Kranken- und der Kinderpflege zusammenzulegen. Dies
hat bundesweit zu massiven Protesten bei Gesundheitsexperten und
Verbänden geführt. Der bpa Thüringen hofft auch auf den Widerstand
der Landesregierung im Bundesrat, der sich am 26. Februar 2016 mit
dem Gesetz befasst.
Seit Monaten warnen der bpa Thüringen und Pflegeexperten in ganz
Deutschland vor dem geplanten Gesetz. Margit Benkenstein,
bpa-Landesvorsitzende in Thüringen, macht als Krankenschwester jetzt
neuen Mut: "Dass Mitglieder der regierenden CDU auf Bundesebene
unsere Bedenken aufgenommen haben, ist ein wichtiger Schritt. Wir
hoffen, dass auch unsere Landesregierung über den Bundesrat Druck
gegen das Gesetz macht. Ansonsten gerät die pflegerische Versorgung
in Thüringen in Gefahr", mahnt Benkenstein, die in Gerstungen ein
Pflegeheim leitet.
"Die Inhalte aller drei Ausbildungsberufe unterscheiden sich
deutlich. Krankenschwestern sind für die Akutpflege, die
Behandlungspflege und die Unterstützung der Ärzte besonders
qualifiziert. Wird die Ausbildung wie geplant an deren
Ausbildungsinhalten ausgerichtet, kommen Schwerpunkte der Altenpflege
wie die Pflegeplanung, die Betreuung demenziell Erkrankter oder die
sozialpflegerischen Aufgaben unter die Räder", befürchtet
Benkenstein.
In Deutschland sind 2,7 Millionen Menschen im Sinne des
Pflegeversicherungsgesetzes pflegebedürftig. Bis 2030 wird ein
Anstieg auf 3,5 Millionen prognostiziert.
Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa)
bildet mit mehr als 9.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen (davon mehr
als 200 in Thüringen) die größte Interessenvertretung privater
Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Einrichtungen der
ambulanten und (teil-)stationären Pflege, der Behindertenhilfe und
der Kinder- und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind im bpa
organisiert. Die Mitglieder des bpa tragen die Verantwortung für rund
275.000 Arbeitsplätze und circa 21.000 Ausbildungsplätze.
www.youngpropflege.de. Das investierte Kapital liegt bei etwa 21,8
Milliarden Euro.
Pressekontakt:
Kontakt: Thomas Engemann, bpa-Landesbeauftragter Thüringen, Tel.:
0361/653 86 88, www.bpa.de