(ots) - In Deutschland fehlen Sozialwohnungen. Wie aus
der Antwort des Bundesbauministeriums auf eine Anfrage der
Linken-Bundestagsfraktion hervorgeht, wurden 2014 insgesamt 12.517
neue Wohneinheiten gebaut. Das sind zwar gut 2600 mehr als im
Vorjahr. Der Zuwachs sei jedoch "weit davon entfernt, den
vorprogrammierten Verlust von Sozialwohnungen auszugleichen", sagte
Linken-Vizefraktionschefin Caren Lay dem RedaktionsNetzwerk
Deutschland (RND). Lay schätzt den Bedarf pro Jahr auf mindestens
200.000 Wohnungen. Jährlich gingen bis zu 100.000 Sozialwohnungen
verloren, weil die Preis- und Belegungsbindung nach 15 Jahren
auslaufe. Etwa 100.000 Wohnungen jährlich würden aufgrund des
Flüchtlingszustroms benötigt. Die Linken-Politikerin forderte
Bundesbauministerin Barbara Hendricks (SPD) auf, den sozialen
Wohnungsbau wieder zur Chefsache zu machen. "Sonst wird der Neustart
nicht gelingen." Lay warf Hendricks vor, die Angelegenheit lediglich
in Sonntagsreden zu behandeln. Die Oppositionspolitikerin sprach von
einer "Farce" und einer "eklatanten Vernachlässigung". Bis
einschließlich 2019 erhalten die Länder für den sozialen Wohnungsbau
jedes Jahr vom Bund Fördermittel in Höhe von 518 Millionen Euro. Nach
Angaben des Ministeriums gaben Bund und Länder zusammen 2014
allerdings nur 460 Millionen Euro für den Bau neuer Sozialwohnungen
aus. In Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, dem Saarland und Sachsen
entstanden überhaupt keine neuen Wohneinheiten. Die meisten wurden in
Nordrhein-Westfalen (4125), Hamburg (2340), Bayern (1583),
Schleswig-Holstein (1078) sowie Berlin (1000) gebaut. Lay: "Das ist
kein gutes Omen für 2015." Bremen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und
Thüringen schöpften die Bundesmittel nur teilweise aus, das Saarland
überhaupt nicht.
________________________________________
Pressekontakt:
Redaktionsnetzwerk Deutschland
Dirk Schmaler
Telefon: 0511 / 54 53 80 22
dirk.schmaler(at)rnd-news.de