(ots) - Menschenrechtsaktivisten ermordet - Machtvakuum
vor Unterzeichnung des Friedensvertrages
Wenige Wochen vor der geplanten Unterzeichnung des
Friedensvertrages zwischen kolumbianischer Regierung und der linken
FARC-Guerilla beobachtet die Caritas in einer Reihe von Regionen
Kolumbiens eine deutliche Zunahme der Gewalt. "Wir stellen mit großer
Sorge fest, dass bewaffnete Gruppen sich insbesondere in den Regionen
ausbreiten, aus denen sich die FARC im Vorfeld der Unterzeichnung des
Friedensvertrages zurückzieht", berichtet der Direktor der Caritas
Kolumbien, Monseñor Hector Fabio Henao. Zuletzt waren im Osten und
Norden des Landes Menschenrechtsaktivisten sowie
zivilgesellschaftliche Akteure ermordet und entführt worden. Caritas
Kolumbien befürchtet, dass rechtsextreme und mit dem Drogenhandel
verknüpfte bewaffnete Gruppen in das Machtvakuum stoßen, das die FARC
(Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia/Revolutionäre
Streitkräfte Kolumbiens) bei ihrem Rückzug hinterlässt.
Das ausgehandelte Abkommen zwischen der kolumbianischen Regierung
und der FARC-Guerilla soll den veröffentlichen Planungen zufolge bis
spätestens 23. März unterzeichnet werden. Andere wichtige
Konfliktpartien wie die ELN (Ejercito de Liberación
Nacional/Nationale Befreiungsarmee) haben sich jedoch noch nicht zu
öffentlichen Verhandlungen bereit erklärt. "Wir setzen große
Hoffnungen in den Friedensvertrag. Aber wir sollten realistisch sein.
Solange wichtige Konfliktparteien noch gar nicht öffentlich
verhandeln, ist der bewaffnete Konflikt nicht beendet", so Monseñor
Hector Fabio. Caritas Kolumbien fordert in den betroffenen Regionen
eine stärkere Präsenz des Staates. "Die Zivilbevölkerung muss vor
Gewalt und Einschüchterung besser geschützt werden."
Während des seit 51 Jahren andauernden Bürgerkrieges sind in
Kolumbien mehr als 250.000 Menschen ums Leben gekommen, gut sechs
Millionen Kolumbianer mussten innerhalb des Landes fliehen. Caritas
international, das Hilfswerk des deutschen Caritasverbandes,
unterstützt kolumbianische Gewaltopfer dort seit 15 Jahren.
Schwerpunkte sind die Versorgung von Geflüchteten mit Hilfsgütern,
der Schutz der Zivilbevölkerung und die Sicherung ihrer Grundrechte
sowie Projekte der Friedensförderung und der Aufbau von Strategien
zur Konfliktlösung.
Weitere Informationen: http://ots.de/mPL9t
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