(ots) - (DBV) "Die landwirtschaftlichen Betriebe geraten
immer stärker in eine existenzgefährdende Situation. Besonders bei
den Milchbauern und den Schweinehaltern haben die Einkommens- und
Liquiditätsprobleme dramatisch zugenommen. Wir brauchen in dieser
Marktkrise dringend ein breit angelegtes Entlastungsprogramm für die
Landwirtschaft." Dies forderte der Präsident des Deutschen
Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, auf dem Landesbauerntag in
Sachsen-Anhalt. Bausteine dafür müssten Liquiditätshilfen,
Bürgschaftsprogramme, steuerliche Entlastungen, Nachbesserungen im
Kartellrecht sowie ein konsequenter Abbau von Bürokratie sein.
Die Wertschöpfungsverluste summieren sich mittlerweile auf mehrere
Milliarden Euro. Allein mit ihren unternehmerischen Entscheidungen
könnten die Bauernfamilien die aktuellen Probleme nicht mehr
überwinden, stellte Rukwied fest. Er warnte vor Strukturbrüchen. "EU
und Bundesregierung sind dringend gefordert, sofort wirksame
Hilfsmaßnahmen auf den Weg zu bringen", forderte der Bauernpräsident.
Er kündigte an, dass das DBV-Präsidium Anfang der kommenden Woche
eine Reihe konkreter Vorschläge und Forderungen zur Unterstützung der
Landwirtschaft in dieser Agrarkrise beschließen werde.
Rukwied forderte auch die Marktpartner und den
Lebensmitteleinzelhandel auf, ihre Verantwortung für die heimische
Landwirtschaft wahrzunehmen. "Der Lebensmitteleinzelhandel engagiert
sich über zahlreiche Allianzen und Projekte stark für die
Nachhaltigkeit, gefährdet aber mit seiner Niedrigpreisstrategie bei
Lebensmitteln die Grundlage der bäuerlichen Landwirtschaft in
Deutschland. In dieser schwierigen Zeit ist mehr Verantwortung für
die landwirtschaftlichen Betriebe gefordert", erklärte Rukwied.
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Deutscher Bauernverband
Dr. Michael Lohse
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