(ots) - Explosive Waffen haben einen großen Anteil an der
dramatischen Bilanz des bald fünf Jahre dauernden Krieges in Syrien.
Diese Waffen werden laut einem Bericht von Handicap International zu
75% in dicht besiedelten Gebieten verwendet. Es ist die Pflicht der
internationalen Gemeinschaft, die Sicherheit der Zivilbevölkerung zu
gewährleisten und den Menschen Zugang zu humanitärer Hilfe zu
ermöglichen.
In Syrien und den angrenzenden Staaten sind die Teams von Handicap
International Zeugen der Tragödie, die syrische Flüchtlinge und
Binnenvertriebene täglich erleben. Diese Menschen sind die Opfer
eines Konfliktes, der sich mit jedem Jahr verschärft hat. "Die
Zerstörungen durch Bombardierungen und Kämpfe haben ein Ausmaß
erreicht, wie ich es in meiner gesamten humanitären Laufbahn noch
nicht erlebt habe", betont Emmanuel Sauvage, der in der Region das
Engagement von Handicap International gegen explosive Kriegsreste
koordiniert. "Ganze Städte sind dem Erdboden gleich gemacht. Die
physischen und psychologischen Folgen dieses Konfliktes für die
Zivilbevölkerung machen einen sprachlos. Ich habe noch nie mit einer
solchen Not zu tun gehabt!"
Die umkämpften Gebiete Syriens sind nur noch Ruinenfelder. Die
Infrastruktur des Landes (Krankenhäuser, Schulen) ist zerstört, die
fatalen langfristigen Folgen sind unvermeidlich. Auch bei einem
sofortigen Ende des Konflikts würde es noch Jahrzehnte dauern, bis
Syrien von all den explosiven Kriegsresten befreit wäre. Dabei
widerspricht die Bombardierung dicht bevölkerter Gebiete dem
Humanitären Völkerrecht, das es Konfliktparteien verbietet, die
Zivilbevölkerung oder zivile Gebäude anzugreifen. "Wir können nicht
hinnehmen, dass das Völkerrecht und die humanitären Prinzipien in
Syrien keine Gültigkeit mehr zu haben scheinen!" betont Susanne
Wesemann, Geschäftsführerin von Handicap International Deutschland.
"Wir appellieren deshalb an die Vereinten Nationen und an alle
Staaten, ihre Bemühungen zu verstärken, um die Zivilbevölkerung vor
den Folgen des Krieges zu schützen und ihr Zugang zu humanitärer
Hilfe zu verschaffen."
Währenddessen zwingt die Intensität der Kampfhandlungen viele
Menschen weiterhin in die Flucht. Handicap International hilft den
Betroffenen sowohl in Syrien als auch in den Nachbarländern. Knapp
6.000 Syrerinnen und Syrer wurden mit Prothesen, Orthesen und anderen
Hilfsmitteln ausgestattet und über 60.000 Menschen haben in den
letzten vier Jahren funktionelle und physische
Rehabilitationsmaßnahmen erhalten. Außerdem räumen unsere Expertinnen
und Experten explosive Kriegsreste und klären die Bevölkerung über
die Risiken auf.
Hier finden Sie den Bericht "Der Einsatz von explosiven Waffen in
Syrien: Eine Zeitbombe im Entstehen": http://bit.ly/syrien-zeitbombe
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Information:
Dr. Eva Maria Fischer, Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
089/54 76 06 13, 0176/99 28 41 35, www.handicap-international.de