(ots) - Es gibt ein paar Wahrheiten, die selbst von der
turbulentesten Wahl nicht außer Kraft zu setzen sind. "Viel Feind',
viel Ehr", heißt eine. "Neid muss man sich verdienen, Mitleid kriegt
man geschenkt", eine zweite. Beide treffen auf Julia Klöckner zu. Von
der Hoffnungsträgerin zum gefallenen Engel - im Bruchteil jener
Sekunde, in der die erste Hochrechnung über den Bildschirm flimmert?
So schnell geht das vielleicht in ein paar bunten Blättern, aber
nicht in Wirklichkeit. Und dass nun ausgerechnet Sigmar Gabriel und
Ursula von der Leyen Häme Richtung Klöckner fließen lassen, spricht
Bände. Die Verteidigungsministerin zittert um ihre
Kanzlerinnenchance. Und Gabriel erzählt viel, wenn der Tag lang ist,
oft zum Leidwesen der Bundes-SPD. Klöckner kann aus dem, was da in
Rheinland-Pfalz vor sich ging, Lehren ziehen. Das Zeug dazu hat sie
allemal. Jetzt alles hinzuwerfen oder sich in einen Berliner
Staatssekretärinnen-Sessel zu verkriechen, wäre ganz schlecht - für
alle Beteiligten - und grenzte fast an Fahnenflucht. Wie kam's zur
brachialen Trendwende von Mainz? Klöckners Plan A 2 war plausibel und
theoretisch nicht zu beanstanden, aber zu kompliziert. Die
Papierkörbe dieser Welt sind voll von Plänen, die theoretisch in
Ordnung waren, aber nicht funktionierten. Hinterher, aber eben erst
hinterher, ist man - respektive frau - halt immer schlauer. Hinzu
kommt: Wahlkampf auf Biegen oder Brechen können Sozialdemokraten oft
sehr gut. Vor allem: Dreyers Aura verwandelte in letzter Minute
Persönlichkeits- in Parteienprozente. Dagegen zu obsiegen, ist bitter
schwer. Nun ist Weiterarbeiten angesagt, nicht zuletzt, um im Landtag
und überall im Land rechtsextremistisches Gedankengut zu entlarven.
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Alexandra Maus
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