(ots) - "Fast die Hälfte aller Flüchtlinge ist durch die
Erlebnisse von Elend und Krieg in ihren Heimatländern traumatisiert
und hat oft schwere seelische Schäden durch die Fluchterlebnisse",
warnt die Psychotherapeutin Dr. Maggie Schauer. Politik und Behörden
sorgten zumeist nur für die organisatorischen Voraussetzungen für die
Aufnahme der Flüchtlinge. Das sei nicht ausreichend. Die Leiterin des
Kompetenzzentrums für Psychotraumatologie der Universität Konstanz,
die sich bereits seit Jahrzehnten auf die therapeutische
Traumabehandlung von Kindersoldaten, Folteropfern und
Kriegsflüchtlingen spezialisiert, berichtet Moderator Michael Krons
IM DIALOG von schwersten psychischen Folgen vieler Flüchtlinge, die
nach Europa gekommen sind.
Dr. Maggie Schauer verlangt, schnell Therapieeinrichtungen zu
schaffen und die Menschen auch seelisch wieder ins Gleichgewicht zu
bringen. Ansonsten fürchtet die Therapeutin Langzeitfolgen, die
kurzfristig, aber auch noch nach Jahren schwere Folgen haben. Neben
humanitären Gründen, ist eine Behandlung der Traumata auch die
Voraussetzung, um die Menschen wirklich in die europäischen
Gesellschaften integrieren zu können. Selbst nach der Rückkehr in
ihre Heimatländer seien traumatisierte Menschen nicht in der Lage den
Aufbau einer stabilen Gesellschaftsstruktur zu schaffen. Da aktuell
rund 60 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht sind, handele es
sich laut Schauer um ein globales Problem.
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