(ots) - Es ist höchste Zeit, dass die Zirkusmanegen
frei von Wildtieren werden. Dabei geht es gar nicht darum, allen
Tiertrainern und Dompteuren eine nicht artgerechte Tierhaltung nach
dem Tierschutzgesetz zu unterstellen. Auch Zirkusleute empören sich
über schwarze Schafe ihrer Branche. Doch das ist gar nicht der Punkt.
Natürlich lieben Dompteure ihre Tiere in der Regel und quälen sie
nicht fahrlässig. Entscheidender ist die Frage, ob allein der
Nervenkitzel einer Show rechtfertigt, dass Wildtiere in einer
Zirkusnummer vorgeführt werden? Reicht das Argument, dass es
Dressuren mit Elefanten, Löwen und Tigern schon seit Jahrhunderten
gibt? Auf den ersten Blick erscheint es vielleicht noch plausibel,
wenn Befürworter sagen, dass die Tierdressuren zum Respekt vor den
Tieren beitragen können. Aber es stimmt nicht. Im Zirkus wird gerade
nicht das Bild von Tieren vermittelt, wie sie wirklich sind.
Tierdressuren dienen einzig dem Zweck der Unterhaltung des Publikums.
Sie sind nicht geeignet, um das Engagement für den Artenschutz und
die Tierliebe zu wecken oder bei Kindern das Verständnis für die
Lebewesen auf unserem Planeten zu fördern. Das können Zoos - bei
aller angemessenen Kritik an den dortigen Haltungsbedingungen -
besser. Wer seinen Kindern tatsächlich Respekt vor Tieren beibringen
will, hat auch noch eine ganz andere Möglichkeit. Er kann mit den
kleinen Arten im Garten beginnen. Eines ist klar: Von Natur aus
würden sich Elefanten nicht auf ihre Hinterbeine stellen, Tiger nicht
durch Reifen springen und Bären nicht tanzen. In anderen Ländern
reicht allein das für ein Verbot von Tiernummern im Zirkus aus. Der
Atem muss den Zirkusbesuchern nicht wegen gefährlicher Tierdressuren
stocken, auch eine kraftvolle Akrobatik Nummer kann atemberaubend
sein.
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