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Jeden Morgen um sechs ist Melkzeit bei Doris Buhl auf dem Hofgut
Homboll über Weiterdingen. Idyllisch unweit des Bodensees liegt ihr
"Arbeitsparadies", wie sie es nennt. Doris Buhl kennt und liebt ihre
Tiere, ihren Bauernhof, die Natur. Doch sie hat große Sorgen: Die
Einnahmen aus dem Milchbetrieb reichen nicht mehr. Die Dokumentation
"Billige Milch - Wer zahlt für die kleinen Preise?" aus der Reihe
"betrifft" am 6. April, ab 20:15 Uhr im SWR Fernsehen, zeigt die
prekäre Lage der Milchproduzenten.
Der Milchpreis ist im freien Fall. Seit Anfang 2015 zeigt das
Preisbarometer für Milch stetig nach unten. Und seit April letzten
Jahres verschärft sich die Situation weiter. Da wurde die sogenannte
Milchquote abgeschafft - eine Produktionsbeschränkung, die 31 Jahre
lang die Milchmengen für europäische Bauern reguliert hat. Seither
können die europäischen Bauern so viel Milch erzeugen wie sie wollen.
Und dies in einem Markt, der ohnehin im Umbruch ist. Und der jedes
Jahr rund 3.000 Milchbauern zum Aufgeben zwingt.
Die Politik habe sich aus der Verantwortung gestohlen, lasse die
Bauern im Stich, schimpft Doris Buhl. Sie und ihre Kollegen im ganzen
Land schlagen Alarm: Bei jeder Konferenz der Agrarminister stören sie
mit ihren Treckern, selbst nach Brüssel fahren sie zu Tausenden und
lassen ihre Wut heraus. Sie wollen keinen freien Weltmarkt, sie
wollen endlich Leitplanken für einen funktionierenden Markt. Das
Sterben der Milchviehbetriebe beschäftigt längst die Öffentlichkeit.
Denn Dörfer und Landschaften verändern ihren Charakter.
Warum nur ist Milch so billig? Sind die Molkereien schuld, die den
Bauern das Letzte abpressen? Oder der Lebensmittelhandel, der die
Molkereien unter Druck setzt? "Betrifft"-Autor Christoph Würzburger
geht diesen Fragen nach. Er unternimmt eine Reise in die große weiße
Welt der Milch. Er schaut in Ställe und hinter verschlossene Türen
von Molkereien, recherchiert bei Behörden und Wissenschaftlern.
Exklusiv begleitet er einen Milcheinkäufer bei einer knallharten
Preisverhandlung und die Bäuerin Doris Buhl bei ihrem Kampf gegen den
schleichenden Niedergang ihrer Berufsgruppe.
Fotos über ARD-Foto.de
Film vorab für akkreditierte Journalisten auf presseportal.SWR.de.
Pressekontakt: Sibylle Schreckenberger, Tel. 06131 929 32755,
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