(firmenpresse) - Düsseldorf - Ob Banken oder Fluggesellschaften, Versicherungen oder Handelshäuser: In fast allen Rechenzentren sind noch Computer und Software im Dienst, "die längst ins Computermuseum gehörten", berichtet die Wirtschaftswoche in ihrer aktuellen Ausgabe. Veraltete Informationstechnik (IT) stelle quer durch alle Branchen ein nicht zu unterschätzendes Risiko dar. "Denn unflexible und langsame Rechner-Rentner und Programm-Pensionäre hemmen zunehmend die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen. Zudem werden Betrieb und Pflege der IT immer teurer", so die Wirtschaftswoche http://www.wiwo.de. Vor allem, wenn noch Software im Einsatz sei, deren Programmiersprachen inzwischen nur noch wenige erfahrene Computerspezialisten beherrschen. Peter Juraschek, IT-Spezialist vom Beratungsunternehmen Harvey Nash http://www.harveynash.de ist deshalb ein gefragter Mann. "Wenn wir als Personaldienstleister eine IT-Stelle in Rechenzentren von grösseren Unternehmen besetzen müssen, kommen nur Mitarbeiter in Frage, die auch die älteren Programmiersprachen wie Assembler oder Cobol beherrschen. Junge IT-Fachkräfte stossen in solchen Fällen mit ihren Internet- und Java-Kenntnissen an eine Grenze. So hatten wir kürzlich mit einem Automobilkonzern den Fall, dass wir einen Grossrechner auf eine neue Programmiersprache umstellen konnten, jedoch brauchten wir auch da jemanden, der sich an die alte Sprache erinnerte," bemerkt Juraschek.
Die Runderneuerung der IT sei für viele Unternehmen eine grosse Herausforderung. Die Einführung neuer Systeme im laufenden Betrieb gleiche einer Operation am offenen Herzen. Zwar hätten IT-Verantwortliche in der Boomphase des Internets gewaltige Summen in neue Technik investiert - etwa für multimediale Web-Portale, Internetmarktplätze, CRM-Systeme oder Business Intelligence-Software. "Oft sind die Manager mit ihren Projekten bloss jedem Trend nachgelaufen. Die Generalüberholung der IT haben sie darüber schlicht vergessen", sagt Innovationsexperte Hans-Gerd- Servatius von der Uni Stuttgart gegenüber der Wirtschaftswoche. Das verprasste Geld fehle heute. Denn auf den Kater nach dem Rausch reagierten die Konzern-Controller mit radikalen Budgetkürzungen. Dabei wurden nach einer Studie von Mummert Consulting längst überfällige Projekte gestoppt oder auf die lange Bank geschoben.
"Wenn Unternehmen konkurrenzfähig bleiben wollen, ist eine intelligente Erstellung und Finanzierung einer modernen Kommunikationsinfrastruktur unverzichtbar", weiss Helmut Reisinger, Geschäftsführer des Stuttgarter IT-Unternehmens NextiraOne http://www.nextiraone.de. Um die Umstellung auf neue Rechner- und Softwaresysteme zu meistern, sieht er ein erhebliches Marktpotential für Managed Services-Verträge. IT-Unternehmen übernehmen dabei eine höhere Mitverantwortung für die Geschäftsprozesse ihrer Kunden und bündeln Teillösungen verschiedener Anbieter und Partner zu einer individuell abgestimmten Gesamtlösung. Damit sollen vor allem die IT-Kosten gesenkt werden. Die Kunden könnten sich auf ihre Kernaktivitäten konzentrieren und zugleich sicher sein, dass ihre Kommunikationsinfrastruktur mit künftigen Entwicklungen Schritt halte. Zudem würden sich Vorteile bei den Investitionskosten ergeben: "Wenn sie Investitionsgüter kaufen, dann müssen sie die Bilanz auf der Aktivseite aktivieren, dann schreiben sie es ab und sie haben es auf der Passivseite in irgendeiner Form finanziert durch Fremd- oder Eigenkapital. Ein Managed Services-Vertrag beinhaltet meistens Komponenten der Finanzierung, ermöglicht Technologiewechsel unterhalb der Abschreibungsdauer und bewirkt Steuervorteile, denn die Finanzierungsraten sind Kosten und reduzieren den Gewinn", so Reisinger.