(ots) - Acht von zehn Unternehmen in China haben 2015
Zahlungsverzögerungen erlitten. Damit gibt es keine Besserung im
Zahlungsverhalten der chinesischen Unternehmen. Das hat eine neue
Untersuchung von Coface ergeben, an der 1000 Firmen mit Sitz in China
teilgenommen haben.
Zu den ungelösten Fragen der hohen Verschuldung und
Überkapazitäten in vielen Branchen kommen der Abwertungsdruck auf den
Renminbi und der volatile Aktienmarkt als Probleme der chinesischen
Wirtschaft auch in 2016 hinzu. Kurzfristig werden sich die
Zahlungsausfälle in China daher nicht verbessern, erwartet der
internationale Kreditversicherer.
2015 haben sich die Zahlungsziele, die chinesische Firmen ihren
Abnehmern eingeräumt haben, weiter verkürzt. Dies zeigt nach Ansicht
von Coface zwar, dass die Lieferanten vorsichtiger geworden sind.
Grund dafür ist im Wesentlichen eine Mischung aus den schlechten
Zahlungserfahrungen aus den Vorjahren, die schwindende Zuversicht und
geringere Wachstumserwartungen. Dennoch ist das Risiko gestiegen.
80,6 Prozent der von Coface befragten Unternehmen gaben an, 2015
Zahlungsverzögerungen erlitten zu haben. Im Vorjahr waren es 79,8
Prozent. 58,1 Prozent der Unternehmen mit Zahlungsverzögerungen
berichteten von höheren Summen. Zehn Prozent beklagten zudem
Ãœberziehungen von mehr als 150 Tagen, das sind vier Prozentpunkte
mehr als 2014. 17,9 Prozent aller Unternehmen hatten sich mit extrem
langen Ãœberziehungen von mehr als 180 Tagen auseinanderzusetzen, die
zudem mehr als fünf Prozent ihres Jahresumsatz ausmachten. Solche
langen Verzögerungen erzeugen einen enormen Druck auf die
Finanzstabilität von Unternehmen. Die Erfahrung von Coface zeigt,
dass es bei solch langen Überziehungen um sechs Monate und länger
schwierig wird, Forderungen einzuziehen. Fast 80 Prozent dieser
Außenstände werden nicht mehr bezahlt.
Derzeit ist der Bausektor die riskanteste Branche. 28,3 Prozent
der verzögerten Zahlungen waren länger als 150 Tage ausstehend. Mehr
als die Hälfte (57 Prozent) der Unternehmen aus der Baubranche gaben
an, dass diese Forderungen mehr als zwei Prozent ihres Jahresumsatzes
ausmachen. Unternehmen aus der Metallbranche berichten von 13 Prozent
Forderungen, die länger als 150 Tage ausstehen, aus der IT-Branche
melden das 15,2 Prozent.
China wird auch ein Thema beim Kongress Länderrisiken von Coface
am 28. April 2016 in Mainz sein. Außerdem geht es in Workshops um
Russland, den Nahen Osten und Nordafrika, Europa und die
Schwellenländer. Zentrales Thema des Kongresses zu Chancen und
Risiken im Außenhandel ist die Risikovielfalt, der Unternehmen
derzeit ausgesetzt sind.
Informationen und Anmeldungen zum Kongress: www.laenderrisiken.de
Anmeldungen für Presse: Erich Hieronimus, erich.hieronimus(at)coface.com
Mehr Details zur China-Zahlungsstudie sowie zu den
wirtschaftlichen und politischen Zusammenhängen: www.coface.de
Pressekontakt:
Coface, Niederlassung in Deutschland
Pressesprecher Erich Hieronimus
Tel. 06131/323-541
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