(ots) - Hannover. Der Grünen-Politiker Jürgen Trittin hat
die CDU auf Bundesebene davor gewarnt, ein Bündnis mit den Grünen
anzustreben. Gegenüber den Zeitungen des RedaktionsNetzwerks
Deutschland, RND, sagte Trittin angesichts der grün-schwarzen
Koalitionspläne in Baden-Württemberg: "Politisch droht ein Bündnis
mit den Grünen die Union weiter zugunsten der AfD zu kannibalisieren
und ist auch deshalb unwahrscheinlicher geworden." Rechnerisch hätten
Union und Grüne auf Bundesebene zuletzt im Januar in Umfragen 50
Prozent geschafft und auch der Durchschnitt der letzten zehn Umfragen
ergebe für beide keine rechnerische Mehrheit. Zudem sei durch das
Erstarken der AfD "nicht nur rot-grün-rot sondern auch schwarz-grün
unwahrscheinlicher geworden". Trittin nahm zugleich Abschied von der
These, es gebe in der Bundesrepublik eine Mehrheit links von der
Mitte. "Anders als bis 2012 gibt es in Deutschland eine Mehrheit
rechts der Mitte." Diese Mehrheit sei aber politisch nicht umsetzbar,
da niemand mit der AfD koalieren wolle. Deshalb würden Große
Koalitionen oder andere lagerübergreifende Koalitionen wie in
Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz in den Ländern häufiger. "Im
Bund hingegen drohen österreichische Verhältnisse: Die Große
Koalition als Dauerzustand, der von rechtsaußen die Themen
aufgeherrscht werden."
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