(ots) -
- Mehr als ein Fünftel der Beschäftigten ist über 54 Jahre alt
- Demografischer Wandel wird Bedeutung älterer Arbeitnehmer
weiter erhöhen
- Anpassung von Arbeitsbedingungen nötig
Der demografische Wandel verändert auch die Arbeitswelt in
Deutschland: Im Mittelstand ist mittlerweile mehr als ein Fünftel der
Beschäftigten über 54 Jahre alt. Mit zunehmendem Alter verändern sich
Stärken, Schwächen und Bedürfnisse der Beschäftigten. KfW Research
hat im Rahmen einer Sonderauswertung des repräsentativen
KfW-Mittelstandspanels analysiert, wie die kleinen und mittleren
Unternehmen diese Veränderungen einschätzen und welchen Stellenwert
die so genannten "Silver Workers" im Betrieb haben. Fazit: Sie
genießen große Wertschätzung.
Mittelständische Unternehmen bauen vor allem auf die
Zuverlässigkeit und die Expertise ihrer älteren Mitarbeiter: 62 %
bzw. 56 % sehen die ältere Belegschaft diesbezüglich im Vorteil
gegenüber den jüngeren Beschäftigten. Dass ältere Mitarbeiter weniger
belastbar sind, hält die Mehrheit für ein Vorurteil. Nur 17 % der
Mittelständler sehen das so, während mehr als die Hälfte Defiziten
bei der Belastbarkeit widerspricht. Weniger deutlich zurückgewiesen
wird die Aussage, dass eine ältere Belegschaft, bedingt durch höhere
Gehälter und mehr krankheitsbedingte Fehltage, höhere Personalkosten
verursacht. 42 % der Mittelständler verneinen diesen Zusammenhang
zwar, aber immerhin 25 % stimmen zu.
Der demografische Wandel und die Verknappung des
Erwerbspersonenpotentials werden ältere Mitarbeiter weiter in den
Vordergrund rücken. Zur strategischen Fachkräftesicherung gehört es
immer mehr, ältere Mitarbeiter länger und produktiv im Unternehmen zu
halten. Arbeitsabläufe und -bedingungen müssen angepasst werden, etwa
durch altersgerechte, ergonomische Gestaltung von Arbeitsplätzen,
betriebliche Weiterbildung und Gesundheitsförderung. Der Mittelstand
steht bei diesem Thema noch am Anfang. Nur 17 % der kleinen und
mittleren Unternehmen haben bereits Maßnahmen umgesetzt, um ältere
Beschäftigte länger zu halten, weitere 28 % haben Pläne und stehen in
den Startlöchern.
"Der Mittelstand zählt seine älteren Mitarbeiter nicht zum "alten
Eisen" - sondern zum "Tafelsilber"", kommentiert Dr. Jörg Zeuner,
Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe die Ergebnisse der Studie. "Um die
Stärken älterer Beschäftigter zur Geltung zu bringen, muss jedoch der
Wandel der Arbeitswelt vorangetrieben werden. Die Kombination aus
Älteren mit wertvollem Erfahrungswissen und Jüngeren mit leichterem
Zugang zu neuen Entwicklungen kann Synergien erzeugen und die
Produktivität fördern. Die Mittelständler tun deshalb gut daran,
jetzt die Weichen zu stellen für ein generationenübergreifendes
Arbeitsklima und kontinuierliche Weiterbildung."
Der aktuelle Fokus Volkswirtschaft mit dem Titel "Tafelsilber oder
altes Eisen? Ältere Beschäftigte im Mittelstand" ist abrufbar unter
www.kfw.de/fokus.
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