(ots) -
- Bundespräsident Gauck und Robert Bosch Stiftung veranstalten
Forum zu Flüchtlingen, Integration und gesellschaftlichem
Zusammenhalt in Deutschland
- Rund 200 Praktiker und Entscheidungsträger treffen sich heute in
Schloss Bellevue zu einem ganztägigen Austausch
- Eine der Diskussionsgrundlagen ist der gestern veröffentlichte
Abschlussbericht der Robert Bosch Expertenkommission zur
Neuausrichtung der Flüchtlingspolitik
Bundespräsident Joachim Gauck und die Robert Bosch Stiftung
veranstalten heute ein ganztägiges Forum in Schloss Bellevue mit dem
Titel "Flüchtlinge in Deutschland: Integration ermöglichen -
Zusammenhalt stärken". Rund zweihundert Praktiker und
Entscheidungsträger diskutieren über die aktuellen Herausforderungen
für die Integration von Flüchtlingen und Bedingungen für den
Zusammenhalt unserer Gesellschaft.
"Integration ist ein Prozess, an dem sich viele und möglichst alle
beteiligen sollten. Was wir brauchen, sind Initiativen und Impulse
von unten, das Engagement aus der Bürgergesellschaft heraus. Nur
gemeinsam können wir - Alteingesessene und Menschen aus
Einwandererfamilien und Neuankömmlinge - Schritt für Schritt eine
Gesellschaft formen, in der sich alle, die in Deutschland leben,
wahrgenommen und vertreten fühlen", sagt der Bundespräsident in
seiner Ansprache zur Eröffnung der Veranstaltung. Uta-Micaela Dürig,
Geschäftsführerin der Robert Bosch Stiftung, betont: "Wir sind davon
überzeugt, dass wir die wachsende Vielfalt von Kulturen und
Religionen in unserem Land nicht nur annehmen, sondern auch als
Chance nutzen können. Entscheidend dafür ist, unsere Gesellschaft als
Ganzes im Blick zu haben und neben Integration und Teilhabe auch den
Zusammenhalt zu fördern."
Auf einer Podiumsdiskussion am Vormittag sprechen Vertreter von
Kommunen, darunter die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker,
Vertreter von Schulen, der Bundesagentur für Arbeit und aus der
ehrenamtlichen Flüchtlingshilfe über Probleme, Lösungsvorschläge und
gute Beispiele aus der alltäglichen Arbeit vor Ort.
Anschließend stellt Armin Laschet, Vorsitzender der
überparteilichen Robert Bosch Expertenkommission zur Neuausrichtung
der Flüchtlingspolitik, den am Vortag veröffentlichten
Abschlussbericht vor. Er entstand zwischen März 2015 und Februar 2016
in Zusammenarbeit hochrangiger Vertreter aus Politik, Wirtschaft und
Gesellschaft und enthält umfangreiche Handlungsempfehlungen zu allen
Aspekten der Flüchtlingspolitik, vom Zugang der Flüchtlinge nach
Deutschland, ihrer Aufnahme, dem Asylverfahren sowie der Anerkennung
oder Rückführung bei Nichtanerkennung.
In mehreren Fachdiskussionen am Nachmittag vertiefen die
Teilnehmer des Forums ihren Austausch über verschiedene Aspekte der
Integration wie Bildung und Spracherwerb für Flüchtlinge, Zugang zu
Ausbildung und Arbeitsmarkt, Fragen der Stadtentwicklung, der
Unterbringung und des Wohnens, des ehrenamtlichen Engagements und der
kulturellen Bildung und Teilhabe. Die Fachleute tauschen sich auch zu
Faktoren des gesellschaftlichen Zusammenhalts, insbesondere der
Bedeutung von Werten, Kultur und Religion sowie zu Fragen der inneren
Sicherheit aus.
Den Abschluss der Veranstaltung bildet eine Podiumsdiskussion, auf
der sich Bundespräsident Gauck u.a. mit Giovanni di Lorenzo,
Zeit-Chefredakteur, Milad Karimi, Religionsphilosoph an der
Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, der ehemaligen
Bundesverfassungsrichterin Gertrude Lübbe-Wolff und Hans Joas,
Professor für Soziologie an der Humboldt-Universität zu Berlin
darüber austauscht, was uns als Gesellschaft in Deutschland ausmacht
und wie der gesellschaftliche Zusammenhalt gelingen kann.
Weitere Informationen über das Forum "Flüchtlinge in Deutschland"
finden Sie tagesaktuell unter www.bosch-stiftung.de.
Die Robert Bosch Stiftung gehört zu den großen
unternehmensverbundenen Stiftungen in Europa. Sie investiert jährlich
rund siebzig Millionen Euro in die Förderung von ca. 800 eigenen und
fremden Projekten aus den Gebieten der Völkerverständigung, Bildung,
Gesellschaft und Kultur sowie Gesundheit und Wissenschaft. Insgesamt
hat die Stiftung seit ihrer Gründung 1964 mehr als 1,2 Milliarden
Euro für ihre gemeinnützige Arbeit eingesetzt.
Die Robert Bosch Stiftung setzt die gemeinnützigen Ziele des
Firmengründers und Stifters Robert Bosch (1861-1942) fort. Sie hält
rund 92 Prozent der Geschäftsanteile an der Robert Bosch GmbH und
finanziert sich aus den Dividenden, die sie aus dieser Beteiligung
erhält. Die Stiftung hat ihren Sitz im ehemaligen Stuttgarter
Wohnhaus von Robert Bosch. Dort und in ihrer Berliner Repräsentanz
beschäftigt sie rund 140 Mitarbeiter.
Pressekontakt:
Michael Herm
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