(PresseBox) - Die Aussaat von biotechnisch veränderten Pflanzen ist in 2015 zum ersten Mal gesunken. Vor zwei Jahrzehnten hatten Farmer in den USA damit begonnen, sogenannte GMO ? genetisch veränderte Organismen ? kommerziell zu nutzen. Die Reduzierung der GMO-Anbaufläche ist in erster Linie auf Anbaueinschränkungen in den USA zurückzuführen, so der heute veröffentlichte Bericht des internationalen Service für die Anwerbung von GMO in Agrarpflanzen (ISAAA).
In acht von zehn Ländern wurde der Anbau von GMO eingeschränkt, einschließlich 2,2 Mio. Hektar in den USA. Dort gibt es die größte Anbaufläche für GMO. GMOs sind gegen Schädlinge und Pflanzenkrankheiten resistent, können Trockenheit besser tolerieren und tolerieren auch chemische Unkrautvernichter, wie das von Monsanto entwickelte Glyphosat ? auch als Roundup bekannt.
Brasilien und Argentinien, die südamerikanischen Länder mit den größten Getreideernten waren die einzigen unter den 10 Ländern, die den Anbau von GMO-Pflanzen mit 2 Mio. Hektar und 0,2 Mio. Hektar ausgeweitet haben. Die größten GMO-Früchte sind Mais, Baumwolle, Sojabohnen, Rapssaat. Weltweit wurden in 2015 in 28 Staaten auf 179,7 Mio. Hektar GMOs angebaut. Im Vorjahr waren es noch 181,5 Mio. Hektar.
In China werden diese biotechnisch veränderten Pflanzen auf 3,7 Mio. Hektar angebaut, fast ausschließlich Baumwolle. Trotz der riesigen chinesischen Nachfrage nach Getreide- und Ölsaaten vom Weltmarkt ist der kommerzielle Anbau von GMO-Mais und ?Sojabohnen in China nicht erlaubt. Im Februar kaufte das staatliche Unternehmen ChemChina das Schweizer Züchterhaus Syngenta AG für 43 Mrd. USD und lässt den Markt jetzt darüber spekulieren, wann es eine Erlaubnis zum Anbau von GMO-Getreide geben wird. Gegner der Biotechnologie, Konsumenten und Umweltorganisationen, behaupten, dass GMO mehr Pestizide benötigen als herkömmliche Züchtungen und damit die Gesundheit von Umwelt und Menschen gefährde.
In der EU diskutiert man aktuell darüber, ob die Lizenz zur Anwendung von Glyphosat verlängert werden soll. Die WHO hatte in einer Untersuchung den Wirkstoff als potentiell Krebserregend für Menschen eingestuft.