(PresseBox) - Die Getreidebestände in der EU entwickeln sich nach dem milden Winter sehr gut, sodass man erneut eine gute Ernte erwarten darf. Lediglich in Polen gibt es einige Probleme aber sonst sieht es überall sehr gut aus, so das Ergebnis einer Expertenbefragung durch Reuters.
In Frankreich, dem bedeutendsten Weizenerzeuger in der EU, steht das Wintergetreide allgemein sehr gut. Der Regen der letzten Tage verursacht, dass die Düngemittelgaben gut absorbiert werden. Relativ kalte Temperaturen im März haben das Wachstum verlangsamt, sodass die Vegetation jetzt eine Woche hinterher ist, während sie im Februar noch drei Wochen voraus war. Die Anbaufläche wurde auf 5,2 Mio. Hektar ausgeweitet und erreicht damit ein 80-Jahres-Hoch. Strategie Grains erwartet für Frankreich eine Erntemenge von 39 Mio. Tonnen Weizen; relativ deutlich unter der Menge vom Vorjahr als 41 Mio. Tonnen geerntet wurden.
Deutschland, das EU-Land mit der zweitgrößten Weizenanbaufläche, wird wohl 1,7 % weniger ernten als im Vorjahr, damals wurde mit 26,1 Mio. Tonnen überdurchschnittlich viel Weizen eingefahren, so die Schätzung durch den Deutschen Genossenschaftsverband.
Großbritanniens Weizenbestände entwickeln sich ebenfalls hervorragend. Vereinzelt gibt es aber Probleme mit Staunässe; das wird aber wohl keinen Einfluss auf das Gesamtergebnis haben. Die Weizenanbaufläche wird mit 1,66 Mio. Hektar angegeben (Vj.: 1,69 Mio. Hektar).
In Polen gab es auf 7-8% der Flächen verbreitet Auswinterungen, die jetzt mit Sommerungen neu bestellt werden. Meist wird man dafür Sommerweizen säen. Das Wetter war zuletzt warm und regnerisch, also gut für die Bestandentwicklung. Die Erntemenge wird auf 11,2 Mio. Tonnen geschätzt, das sind 4 % weniger als in 2015.