(ots) - Institut für Kunststoffverarbeitung (IKV) feiert
Einweihung. Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW übergibt vierten
Bauabschnitt an die RWTH. Neues Labor für Additive Fertigung.
Das Institut für Kunststoffverarbeitung (IKV) in Industrie und
Handwerk an der RWTH Aachen feiert die Einweihung der neuen Gebäude
am Seffenter Weg 201 auf dem Campus Melaten. Institutsleiter
Professor Christian Hopmann, der Leiter der Aachener Niederlassung
des Bau- und Liegenschaftsbetriebs (BLB) NRW, Jörg Munsch, und der
Rektor der RWTH Aachen, Professor Ernst Schmachtenberg, luden zur
Eröffnung am 15. April 2016 Vertreter aus Politik, Wirtschaft und
Hochschule ein. "In Aachen verbinden sich altehrwürdige Traditionen
mit modernen Technologien. Das liegt nicht zuletzt an Instituten wie
dem IKV, das sich seit nun fast 70 Jahren durch moderne und
innovative Forschungsarbeit auszeichnet. Das Institut hat eine
besondere Bedeutung für unser Land: In Nordrhein-Westfalen spielen
Schlüsseltechnologien wie die Kunststofftechnik eine wichtige Rolle.
Sie sind nicht nur der kraftvollste Innovationstreiber, sondern auch
der mit Abstand stärkste wirtschaftliche Motor. In keiner anderen
Region der Welt haben die Werkstoffe ein solches Gewicht für die
wirtschaftliche Entwicklung wie bei uns in NRW", sagte
NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze.
11 Millionen Euro Investitionskosten
Der nach anderthalb Jahren Bauzeit fertig gestellte vierte
Bauabschnitt des IKV-Gebäudekomplexes ersetzt auf 2 700 Quadratmetern
Mietfläche Labor- und Büroflächen, die sich vorher im
Innenstadtbereich Aachens befanden. "Mit diesem Neubau ist der
Masterplan, das IKV vollständig auf dem Campus Melaten
unterzubringen, einen großen Schritt weitergekommen. Das Institut
braucht moderne Forschungsräume, die an dem bisherigen Standort in
der Innenstadt nicht zu realisieren gewesen wären", sagte
BLB-Niederlassungsleiter Jörg Munsch bei der Schlüsselübergabe auch
mit Blick auf die hervorragenden Kooperationsmöglichkeiten zwischen
Wissenschaft und Industrie auf dem Campus. BLB-Geschäftsführerin
Gabriele Willems sagte: "Es ist hier auf bemerkenswerte Weise
gelungen, den neuen Baukörper in die vorhandene Gebäudestruktur
einzubinden. Dazu waren auch Baumaßnahmen in den Bestandsgebäuden
nötig, bei denen wir den Lehr- und Forschungsbetrieb natürlich
möglichst wenig beeinflussen durften. Mein Kompliment an alle
Beteiligten." Die rund 11 Millionen Euro Investitionskosten für das
neue Gebäude haben das Land NRW aus dem
Hochschulmodernisierungsprogramm und die RWTH aus Eigenmitteln
bereitgestellt. Die Planung stammt von aig+Architekten aus
Düsseldorf.
Eine wesentliche Bereicherung im neu errichteten Gebäudebereich
ist das Technikum zur additiven Fertigung. Diese Technologie, auch
bezeichnet als 3D-Druck, ist seit Jahrzehnten ein Forschungsthema am
IKV. Heute verfügt das IKV im neuen Technikum über hochmoderne
FLM-Maschinen (Fused Layer Modelling) und über einen Freeformer des
Maschinenbauers Arburg. Der symbolische Schlüssel, der bei der
Einweihungsfeier übergeben wurde, ist am IKV auf der FLM-Maschine
selbst gefertigt worden. Mit einem Meter Länge, 40 cm Breite und
einem Gewicht von 1400 g ist er bisher das größte
Demonstrationsbauteil, das das IKV konstruiert und gefertigt hat. Zur
Ablage von 150 Schichten konnte der Betrieb über 90 Stunden stabil
gefahren werden.
Professor Hopmann bedankte sich bei allen Beteiligten für die
Realisierung der modernen Gebäude: "Der Bau besticht durch schlichte
Eleganz und klare Linienführung, er setzt an mancher Stelle Akzente
und überrascht. Die durchweg hellen und freundlichen Räume sowohl im
Labor- als auch im Seminarbereich und bei den Büroräumen sind
hervorragend geeignet, den wissenschaftlichen Diskurs durch die
Begegnung von Menschen sowohl intern als auch mit unseren
Studierenden und Partnern aus Wissenschaft und Industrie zu fördern",
so Hopmann.
Zentrum von der Pontstraße zum Seffenter Weg verlagert
Begonnen haben die IKV-Erweiterungsbauten mit dem ersten
Spatenstich in Seffent Melaten bereits im Jahr 1992 als der Begriff
Campus Melaten noch gar nicht erfunden war. Hier wurden das
"Demonstrationszentrum für Faserverbundkunststoffe", bestehend aus
einer Versuchshalle und einem Bürogebäude, errichtet. Der zweite
Bauabschnitt 1998 umfasste dann die Erweiterung des Bürotrakts und
weitere Laborflächen. Zu diesem Zeitpunkt wurden damalige
Nutzungsflächen in der Nizzaallee freigegeben. 2005 folgte der
dritte, weitaus größere Bauabschnitt mit einer zweiten Versuchshalle
und einem Klammergebäude als Verbindung der beiden Hallen für weitere
Labore. Die Abteilungen Extrusion, Formteilauslegung und
Werkstofftechnik hielten Einzug. Aufgegeben wurde zu diesem Zeitpunkt
der ehemalige Luftschutzbunker in der Försterstraße.
Mit dem aktuellen vierten Bauabschnitt hat das IKV sein Zentrum
von der Pontstraße zum Seffenter Weg verlagert. Großer Wunsch des
Instituts und der RWTH ist es, bald mit dem letzten Bauabschnitt
beginnen zu können, der das gesamte IKV an einem Standort
zusammenführt und somit die enge wissenschaftliche Zusammenarbeit des
weltweit renommierten Instituts weiter befördert.
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