(ots) - Im Beisein von NRW-Wissenschaftsministerin Svenja
Schulze, MdL, hat der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW heute das
Richtfest für ein neues Forschungsgebäude der Universität Münster
gefeiert: Im Center for Soft Nanoscience (SoN) sollen künftig rund
140 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Bereichen
Physik, Chemie, Biologie, Pharmazie und Medizin gemeinsam an
Nanomaterialien, wie z.B. Zellmembranen, forschen. Die Kosten für
Bau, Ersteinrichtung und Forschungsgroßgeräte liegen bei rund 46
Millionen Euro. Bauherr ist der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW.
Die Fertigstellung des Neubaus ist für Ende 2017 geplant.
"Es ist kein Zufall, dass eine innovative Einrichtung wie das
Center for Soft Nanoscience gerade hier in Münster entsteht. Denn
Münster ist unverkennbar eine Stadt der Wissenschaft. Nicht nur als
Münsteranerin bin ich stolz auf die vielen Projekte, mit denen
Münster weit über unsere Landesgrenzen hinaus strahlt. Diese Arbeit
ist wichtig und wertvoll. Für Münster, aber auch für ganz NRW", sagte
Wissenschaftsministerin Svenja Schulze.
Der Entwurf für das Gebäude stammt vom Büro Kresings aus Münster
und sieht ein rechteckiges, dreigeschossiges Gebäude vor. Auf knapp
8000 Quadratmetern Gesamtfläche bietet es genügend Raum für technisch
anspruchsvolle Lehre und Forschung. In einem "Reinraum" können
beispielsweise Untersuchungen in vollkommen reiner, partikelfreier
Luft durchgeführt werden. Weitere Speziallabore erlauben Versuche in
einem thermisch regulierten Umfeld. Die technischen Anlagen dafür
werden im Keller und in einem zurückgesetzten Technikgeschoss auf dem
Dach des Gebäudes installiert. Spezielle Fundamente minimieren
störende Schwingungen im Gebäude, um die Ergebnisse der hochsensiblen
Messinstrumente nicht zu verfälschen.
"Die markant abgeschrägte Front an der Südseite verleiht dem
Gebäude eine gewisse Dynamik. Die klare Struktur der Fassade und die
Materialien spiegeln die technische Funktion des Gebäudes wider",
erklärte Markus Vieth, Leiter der Niederlassung Münster des BLB NRW.
Das Center for Soft Nanoscience entsteht an der Busso-Peus-Straße
in unmittelbarer Nachbarschaft zum Max-Planck-Institut für molekulare
Biomedizin, dem Nano-Bioanalytik-Zentrum Münster und dem Centrum für
Nanotechnologie (CeNTech). Aufbauend auf die Nanoforschungen sollen
synthetische und steuerbare Materialien entwickelt werden, die
beispielsweise in der Medizin Anwendung finden: so können weiche
Nanomaterialien die Haltbarkeit und Verträglichkeit von Implantaten
oder die Regeneration von geschädigten Organen verbessern. Auch im
Bereich der Daten- und Energiespeicherung verspricht die
Nanoforschung am SoN Fortschritte.
"Der Neubau mit seiner hochmodernen Infrastruktur ergänzt nicht
nur hervorragend die bestehenden Einrichtungen in unserem
Wissenschaftspark wie das Centrum für Nanotechnologie (CeNTech) oder
das Nanobioanalytik-Zentrum. Das Gebäude wird auch das Kernstück
interdisziplinärer Forschungsaktivitäten in der Nanotechnologie und
in den Materialwissenschaften sein, die sich als sehr starke Bereiche
zwischen den Disziplinen Physik, Chemie und Biologie entwickelt
haben. Hier können unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler
aus den Natur- und Lebenswissenschaften künftig unter einem Dach noch
interaktiver wegweisende Forschung betreiben", unterstrich Prof. Dr.
Stephan Ludwig, Forschungs-Prorektor der Universität Münster.
In einem mehrstufigen Verfahren hatte der Wissenschaftsrat der
Bundesrepublik im Jahre 2013 den interdisziplinären Forschungsansatz
der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Münster als
besonders förderungsfähig befunden und daher die Einrichtung eines
eigenen Forschungsbaus mit dieser Zielsetzung empfohlen.
Pressekontakt:
Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW
Niederlassung Münster
Rebecca Keller
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