(ots) -
- Vom Jobkiller zum Jobmotor: Unternehmen sehen Digitalisierung
immer positiver
- Zwei Drittel aller Unternehmen schaffen Mitarbeitern Freiräume
für innovative, digitale Projekte
- Bei einem Fünftel der Mittelständler prägt Digitalisierung
bereits maßgeblich die gesamte Geschäftstätigkeit
Die digitale Transformation wird im deutschen Mittelstand zu einem
Zuwachs an Arbeitsplätzen führen. Nach einer Umfrage im Auftrag der
Commerzbank rechnen 43 Prozent der befragten Firmen mit einem
steigenden, 48 Prozent mit einem gleichbleibenden Personalbestand.
Damit hat im Mittelstand offenbar ein Umdenken stattgefunden. Statt
eines Jobkillers sehen die Unternehmen in der zunehmenden
Digitalisierung nun eher einen Jobmotor. Erwarteten im Jahr 2015 noch
40 Prozent der Unternehmen negative Beschäftigungseffekte, so sind es
in der Befragung der Mittelstandsinitiative Unternehmerperspektiven
2016 nur noch 8 Prozent. Für die Studie "Unternehmen Zukunft:
Transformation trifft Tradition" befragte TNS-Infratest im Auftrag
der Commerzbank 4.000 mittelständische Unternehmen in ganz
Deutschland. Die Ergebnisse der Studie wurden am 11. Mai 2016 in
Frankfurt am Main vorgestellt.
Gesucht: das richtige Personal für den digitalen Wandel
"Der Mittelstand gehört ganz klar zu den Gewinnern der digitalen
Transformation, weil er typischerweise auf Geschäftsfeldern agiert,
wo Expertenwissen, Innovation und Flexibilität eine große Rolle
spielen. Deshalb wird hier der Bedarf an Fachleuten weiter steigen,
während es eher die einfacheren, standardisierten Tätigkeiten sind,
die zunehmend von vernetzten Maschinen erbracht werden können",
erklärte Markus Beumer, Vorstand der Commerzbank und dort
verantwortlich für das Mittelstandsgeschäft.
Die Unternehmen suchen qualifiziertes Personal - 68 Prozent der
Befragten melden Bedarf an Kräften mit mehrjähriger Erfahrung.
Zugleich registrieren sie starkes Interesse an Weiterqualifizierung
der bestehenden Belegschaft und den Wunsch, stärker in die
strategische Ausrichtung des Unternehmens einbezogen zu werden. "In
der Weiterentwicklung des vorhandenen Personals liegt noch viel
Potenzial", kommentierte der Schirmherr der Studie Dr. Jürgen
Meffert, Director bei der Unternehmensberatung McKinsey & Company.
"Die digitale Transformation erfordert einen Führungsstil, der die
Mitarbeiter mitnimmt. Deren Wunsch, beteiligt zu werden, sollte eine
Ermutigung sein, neue berufliche Perspektiven, flachere Hierarchien
und ein innovativeres Klima im eigenen Unternehmen zu etablieren."
Rahmenbedingungen für eine gute Veränderungskultur
Wie verändern Unternehmen ihre Organisation und Kultur, um die
Herausforderungen der digitalen Transformation zu bewältigen? Die
Studie zeigt: Dezentrale Projekte zur Entwicklung von Innovationen
sind inzwischen weit verbreitet: 65 Prozent der befragten Unternehmen
ermöglichen es ihren Mitarbeitern, eigene Projekte selbstständig zu
verwirklichen, in 53 Prozent der Unternehmen gibt es
abteilungsübergreifende Innovations- und Pilotprojekte. In den
Organisationsstrukturen gibt es jedoch Nachholbedarf: Nur 15 Prozent
der Unternehmen bieten spezielle Expertenlaufbahnen außerhalb der
gewachsenen Strukturen an, in 4 Prozent der Unternehmen wurden
eigenständige Gesellschaften zur Entwicklung digitaler Innovationen
gegründet. Interessant: Firmen mit besonders hoher
Digitalisierungsaffinität ermöglichen ihren Mitarbeitern mehr
Flexibilität - sowohl bei der individuellen Planung des Arbeitstages
als auch in Bezug auf Lebensarbeitszeitmodelle und betriebliche
Auszeiten.
Während die Mehrheit der Unternehmen (63 Prozent) die
Möglichkeiten der Digitalisierung bislang vor allem zur Optimierung
ihres bereits bestehenden Angebots nutzt, sind 18 Prozent
branchenübergreifend bereits in wesentlichen Bereichen ihrer
Geschäftstätigkeit durch Digitalisierung geprägt. Sie nutzen die
neuen Techniken schon heute sowohl für die Entwicklung neuer Produkte
oder Dienstleistungen als auch zur Erschließung neuer Vertriebswege
und engagieren sich darüber hinaus - Stichwort Industrie 4.0 - in der
digitalen Vernetzung entlang der Wertschöpfungskette. Diese
Unternehmen antworten auf die Frage, ob sie personelles Wachstum
erwarten, überproportional oft mit "Ja" (52 Prozent im Vergleich zu
42 Prozent bei der Gesamtheit der Befragten).
Die Initiative Unternehmerperspektiven und ihre Studien
Seit zehn Jahren bildet die Mittelstandsinitiative
Unternehmerperspektiven mit ihren Studien und Veranstaltungen ein
Forum für Themen, die mittelständische Unternehmen in Deutschland
bewegen, und artikuliert Positionen des Mittelstands in der
Öffentlichkeit. Regelmäßig fragt sie dazu Einschätzungen
mittelständischer Unternehmer aller Größenordnungen und Branchen zu
aktuellen Themen ab. Die Datenbasis bilden repräsentative Umfragen
mit 4.000 Führungskräften der ersten Ebene. Die Studienergebnisse
werden mit Vertretern aus Wirtschaft, Verbänden, Politik und
Wissenschaft - auch auf öffentlichen Podien - diskutiert, um
gegenseitiges Verständnis zu schaffen und tragfähige Lösungsansätze
für die Herausforderungen des Mittelstands zu entwickeln. Die neue
Studie finden Sie unter www.unternehmerperspektiven.de.
Einen Hintergrundbeitrag zur Studie finden Sie im Commerzbank-Blog
unter
https://blog.commerzbank.de/finanzwelt-verstehen/16q2/up2016.html
Ãœber die Commerzbank
Die Commerzbank ist eine führende, international agierende
Geschäftsbank mit Standorten in mehr als 50 Ländern. Kernmärkte der
Commerzbank sind Deutschland und Polen. Mit den Geschäftsbereichen
Privatkunden, Mittelstandsbank, Corporates & Markets und Central &
Eastern Europe bietet sie ihren Privat- und Firmenkunden sowie
institutionellen Investoren ein umfassendes Portfolio an Bank- und
Kapitalmarktdienstleistungen an. Die Commerzbank finanziert über 30%
des deutschen Außenhandels und ist unangefochtener Marktführer in der
Mittelstandsfinanzierung. Mit den Töchtern Comdirect und der
polnischen M-Bank verfügt sie über zwei der weltweit innovativsten
Onlinebanken. Die Commerzbank betreibt mit rund 1.050 Filialen sowie
mehr als 90 Geschäftskundenberatungszentren eines der dichtesten
Filialnetze der deutschen Privatbanken. Insgesamt betreut die Bank
über 16 Millionen Privat- sowie 1 Million Geschäfts- und
Firmenkunden. Die 1870 gegründete Bank ist an allen wichtigen
Börsenplätzen der Welt vertreten. Im Jahr 2015 erwirtschaftete sie
mit 51.300 Mitarbeitern Bruttoerträge von 9,8 Milliarden Euro.
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