(ots) - Die erste Frau, die erste Migrantin, die erste
Muslima, die erste Grüne im Amt: Mit Muhterem Aras an der Spitze
betritt der Landtag von Baden-Württemberg gleich mehrfach Neuland.
 In Person seiner Präsidentin vollzieht das Parlament damit
gesellschaftliche Entwicklungen nach. Die 50-Jährige ist so etwas wie
das Gesicht einer neuen Mitte. Schon deshalb ist das Votum der
Landtagsmehrheit für die Stuttgarter Abgeordnete und Stimmenkönigin
bei der jüngsten Landtagswahl eine gute Entscheidung. Und ein
wichtiges Zeichen für Toleranz, für Weltoffenheit, auch für
Religionsfreiheit. Gerade jetzt, wo die  Parlamentsneulinge von
der AfD versuchen, einen anderen Ton, eine neue Attitüde zu
etablieren. Für Muhterem Aras spricht auch, dass sie nie auf einem
Minderheiten-Ticket Karriere machen wollte, sondern mit Fleiß und
Sachverstand. Die türkischstämmige Steuerexpertin hat sich im
Alltagsgeschäft des Abgeordnetenlebens als Finanzpolitikerin einen
Namen gemacht - und sich nicht auf die Migranten oft zugeschobene
Integrationspolitik reduzieren  lassen. Die Fähigkeit zum
Brückenbau wird sie  trotzdem benötigen - das Potenzial dazu
hat sie allemal. Für ein konstruktives  Miteinander im neuen
Fünf-Parteien-Parlament benötigt die Präsidentin indes den guten
Willen aller, die richtige Balance zu finden: zwischen einem
respektvollen persönlichen Umgang und kontroversem Streit in der
Sache.
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Ulrike Sosalla
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