PresseKat - ZDF-Politbarometer Mai 2016 / Mehrheit erwartet Scheitern des Flüchtlingsabkommens mit der Türke

ZDF-Politbarometer Mai 2016 / Mehrheit erwartet Scheitern des Flüchtlingsabkommens mit der Türkei /SPD auf Rekordtief - AfD auf Rekordhoch (FOTO)

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(ots) -
Eine Mehrheit von 59 Prozent der Befragten ist der Meinung, dass
das Flüchtlingsabkommen mit der Türkei aufgrund der großen Spannungen
zwischen der EU und dem türkischen Präsidenten Erdogan scheitern
wird. Nur 34 Prozent glauben, dass das Abkommen, dem die meisten
Deutschen (68 Prozent) skeptisch gegenüber stehen, Bestand haben wird
(Rest zu 100 Prozent hier und im Folgenden "weiß nicht"). Eine
Visafreiheit für türkische Bürger, die auch Teil des Abkommens ist,
lehnen 61 Prozent der Befragten ab. Rund ein Drittel (34 Prozent)
fände es gut, wenn Türken für Reisen in die EU kein Visum mehr
benötigten.

EU und Flüchtlinge: Nur wenige rechnen mit gleichmäßiger
Verteilung Ein Streitpunkt, diese Woche auch im Europäischen
Parlament, ist weiterhin die Frage der Verteilung von Flüchtlingen
auf die Länder der EU. Dabei gehen lediglich 11 Prozent davon aus,
dass es in Zukunft zu einer gleichmäßigeren Verteilung kommen wird,
87 Prozent halten das nicht für realistisch. Große Zustimmung findet
der Vorschlag, dass Länder, die sich weigern, Flüchtlinge
aufzunehmen, Ausgleichszahlungen leisten sollen. 81 Prozent sprechen
sich dafür aus, 17 Prozent sind dagegen.

Flüchtlingspolitik: Sowohl Merkel als auch Seehofer umstritten Das
Urteil zur Flüchtlingspolitik der Kanzlerin fällt weiterhin gespalten
aus, 49 Prozent bescheinigen Merkel hier gute Arbeit und 47 Prozent
schlechte. Horst Seehofer erfährt in Sachen Flüchtlingspolitik
Unterstützung von 39 Prozent, 49 Prozent bewerten seinen Kurs als
schlecht. In der eigenen Anhängerschaft hat Merkel aber wesentlich
mehr Rückhalt als Seehofer. So finden 69 Prozent der CDU/CSU-Anhänger
Merkels Politik gut (schlecht: 28 Prozent), aber nur 38 Prozent die
von Seehofer (schlecht: 49 Prozent). Eine klare mehrheitliche
Zustimmung erhält der bayerische Ministerpräsident nur von den




Anhängern der AfD (gut: 81 Prozent; schlecht: 13 Prozent), die
wiederum die Flüchtlingspolitik von Angela Merkel fast geschlossen
(93 Prozent) ablehnen (gut: 6 Prozent).

CDU und CSU: Bild der Zerstrittenheit

Für fast zwei Drittel der Befragten (63 Prozent) vermitteln die
Schwesterparteien CDU und CSU zurzeit einen zerstrittenen Eindruck.
Nur 27 Prozent halten sie in wesentlichen politischen Fragen für
einig und ganz ähnlich wird das auch in den eigenen Reihen gesehen
(einig: 31 Prozent; zerstritten: 61 Prozent). Die meisten Befragten
gehen davon, dass sich daran in nächster Zeit nicht viel ändern wird
(60 Prozent), nur 11 Prozent glauben, dass sich das Verhältnis
zwischen CDU und CSU verbessern wird, 21 Prozent rechnen mit einer
Verschlechterung. Auch hier unterscheidet sich die Einschätzung der
eigenen Anhänger (besser: 15 Prozent; schlechter: 18 Prozent; keine
Änderung: 61 Prozent) kaum von der Gesamtheit.

Projektion: Union und SPD schwach

Während die Union bei ihrem schlechtesten Wert seit fast fünf
Jahren verharrt, fällt die SPD sogar auf ein Allzeittief im
Politbarometer. Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl
wäre, käme die CDU/CSU auf 33 Prozent (unverändert) und die SPD nur
noch auf 21 Prozent (minus 1). Die Linke läge bei 8 Prozent, die
Grünen bei 14 Prozent und die FDP bei 7 Prozent, alle jeweils
unverändert. Die AfD könnte zulegen auf 13 Prozent (plus 1), ihr
bisher bester Wert. Die anderen Parteien zusammen erreichten wie
zuletzt 4 Prozent. Damit gäbe es weiterhin nur eine Mehrheit für
CDU/CSU und SPD, von den politisch denkbaren Dreierbündnissen würde
es auch reichen für eine Koalition aus CDU/CSU, Grüne und FDP.

TOP TEN: Merkel erholt sich

Die beste Bewertung auf der Liste der zehn wichtigsten
Politikerinnen und Politiker erhält erneut Winfried Kretschmann mit
einem Durchschnittswert von 2,2 (April II: 2,2) auf der Skala von +5
bis -5. Ihm folgen Frank-Walter Steinmeier mit 1,9 (April II: 2,1)
und Wolfgang Schäuble mit 1,6 (April II: 1,6). In Rang und Note
verbessern kann sich Angela Merkel, die nach ihrem Absturz Ende April
(April II: 0,9) jetzt mit 1,4 benotet wird. Danach Malu Dreyer mit
1,3 (April II: 1,2), Gregor Gysi mit 0,9 (April II: 0,9), Ursula von
der Leyen, die mit 0,6 (April II: 0,5) zwei Plätze vorrückt sowie
Thomas de Maizière, der ebenfalls mit 0,6 (April II: 0,7) bewertet
wird. Am Ende der Liste stehen Sigmar Gabriel mit 0,4 (April II: 0,5)
und Horst Seehofer mit 0,3 (April II: 0,3).

US-Präsidentschaftswahl: Klares Votum für Clinton Für die
Deutschen ist Hillary Clinton die absolute Favoritin bei der US-Wahl.
90 Prozent wünschen sich die Demokratin Clinton als nächste
Präsidentin der USA, nur 3 Prozent sprechen sich für den Republikaner
Donald Trump aus.

Die Umfrage zum Politbarometer wurde wie immer von der Mannheimer
Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der
Zeit vom 10. bis 12. Mai 2016 bei 1 263 zufällig ausgewählten
Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Die Befragung ist repräsentativ
für die wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland. Der Fehlerbereich
beträgt bei einem Anteilswert von 40 Prozent rund +/- drei
Prozentpunkte und bei einem Anteilswert von 10 Prozent rund +/- zwei
Prozentpunkte. Daten zur politischen Stimmung: CDU/CSU: 34 Prozent ,
SPD: 22 Prozent , Linke: 8 Prozent , Grüne: 17 Prozent , FDP: 7
Prozent , AfD: 11 Prozent . Das nächste bundesweite Politbarometer
sendet das ZDF am Freitag, 3. Juni 2016.

Weitere Informationen zur Methodik der Umfrage und zu den genauen
Frageformulierungen finden Sie auch auf www.forschungsgruppe.de

http://heute.de

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Ansprechpartner: Presse-Desk, Telefon: 06131 - 70-12108,
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Fotos sind erhältlich über ZDF Presse und Information, Telefon:
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Datum: 13.05.2016 - 10:19 Uhr
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