(ots) - Die Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. als großer Träger
von Unterkünften für Flüchtlinge begrüßt, dass der Referentenentwurf
für das Integrationsgesetz Ansatzpunkte enthält, um die Integration
von Asylbewerbern und Geduldeten in Arbeit und das gesellschaftliche
Leben zu fördern. In einigen Punkten gehen die im Gesetzentwurf
enthaltenen Regelungen aus Sicht der Johanniter jedoch nicht weit
genug. Es besteht die Gefahr, mit neuen bürokratischen Hürden den
Zugang von Geflüchteten zu Ausbildung und Arbeit zu erschweren. Die
Johanniter sprechen sich dafür aus, die Integrationsangebote für
Flüchtlinge auszubauen, aufeinander abzustimmen und Zugangshürden in
den Arbeitsmarkt zu beseitigen.
Die im Gesetz geplanten Restriktionen und Leistungskürzungen
lehnen die Johanniter ab. Die Verknüpfung der Pflicht zur Integration
mit möglichen Leistungskürzungen ignoriert das hohe Interesse eines
Großteils der geflüchteten Menschen, sich in Deutschland zu
integrieren. Die Johanniter kritisieren zudem die diskriminierende
Unterscheidung zwischen Asylsuchenden mit guter und mit schlechter
Bleiberechtsperspektive in dem Gesetzentwurf. In der täglichen Arbeit
haben die Johanniter mit der Ausgrenzung von Asylsuchenden mit
schlechter Bleibe-Rechtsperspektive von Integrationsangeboten zu
kämpfen. Diese schürt Konflikte zwischen den Gruppen mit guter und
schlechter Bleiberechtsperspektive und verstärkt Lethargie und
Verzweiflung bei denen, die wahrscheinlich nicht in Deutschland
bleiben können. Die Johanniter treten dafür ein, allen Asylsuchenden
einen frühen Zugang zu Integrationsmaßnahmen zu ermöglichen.
Entsprechend muss ein bedarfsgerechtes, flächendeckendes Angebot an
Integrationsmaßnahmen geschaffen werden. Diese können die
Geflüchteten später auch nach einer Rückkehr in ihr Heimatland
unterstützen.
Über Maßnahmen der beruflichen Integration hinaus gibt es nach
Auffassung der Johanniter wichtige Vorhaben, die schnellstmöglich
umgesetzt und in ein Integrationsgesetz aufge-nommen werden sollten.
Diese umfassen beispielsweise die Schaffung zusätzlicher Plätze in
der Kinderbetreuung und die Verbesserung der Integration in die
schulischen Regelangebote. Ãœber die Finanzierung ehrenamtlicher
Strukturen kann die gesellschaftliche Integration der Geflüchteten
befördert werden.
Die Johanniter-Unfall-Hilfe, eine der großen humanitären
Hilfsorganisationen und Anbieter verschiedenster
Sozialdienstleistungen in Deutschland, betreibt bundesweit rund 120
Flüchtlingseinrichtungen. Die Johanniter leisten umfangreiche
Sozialbetreuung sowie psychosoziale und medizinische Hilfe und bieten
geflüchteten Menschen Sprach- und Orientierungskurse in Kombination
mit beruflicher Qualifizierung.
Hinweis an die Redaktionen: Anne Ernst, Koordinatorin
Flüchtlingshilfe und Integration, steht für Interviews zur Verfügung.
Die gesamte Stellungnahme zum Integrationsgesetz finden Sie unter:
www.juh-medien.de
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